Was machen Männer, wenn sie keinen Fußball spielen? Natürlich, sie gehen spazieren!!! Bei der SG Werkel/Haddamar ist die Wanderung zwischen den Jahren eine feste Tradition. Leider gehen immer dieselben, meist sind es die etwas „älteren“, mit, junge Leute haben dafür kein Interesse, schon gar nicht in diesem Jahr 1995. Ganz nach dem Motto von Heinz Ehrhardt und dem letzten Fußgänger, geht es, bei der Wanderung nicht darum weite und schwere Strecken zu gehen, sondern das gemütliche in einer Männerrunde zu genießen.
Herrlich bei Bier und Schnäpschen über Gott und die Welt zu lästern, die Themen gehen niemals aus. Ganze 6 Wanderer trafen sich 29. Dezember 1995 um 13.00h vorm DGH Haddamar. Bevor es in die weite Welt ging, ein Bierchen zum Aufwärmen, dann konnte es losgehen.
Erste Anlaufstation war das Sportlerheim, wo Nando zur Gruppe stieß. Hier wurde der erste kleine Hunger mit Kochwürstchen gestillt, schließlich brauchte man eine Grundlage. Als alle satt waren, ging es durch den wunderschönen Halmerschen Wald, unterwegs wurden einige Bären gesehen, die in unseren Wäldern aber harmlos sind.
Streng nach der Tradition als zweite Anlaufstelle die Kneipe von Carlo Knatz in Züschen. Eigentlich störten wir beim Mittagessen, doch schnell machte uns die Wirtin eine Runde voll und ging dann zurück an den Mittagstisch. Später gesellte sich Wirt Carlo zu uns, um das neuste zu erzählen. Nach einigen Runden verabschiedeten wir uns von einer der schönsten Kneipen in der Umgebung mit einem wunderbaren Wirt und machten uns auf in Richtung Anglerparadies.
Zwischendurch einige Pinkelpausen, auch musste was gegen die „Kälte“ getan werden. Aus dem Rucksack wurde jetzt die Herztropfen geholt und etwas gegen die Gefahr des Erfrierens zu tun. Nach einigen „kurzen“ ging es weiter und gegen 17.30h war das Anglerparadies erreicht.
Hier stieß erst Uwe Schmidt, kurze Zeit später auch Egbert Wissemann zur Gruppe, die nun vollzählig war. Nun wurde es Zeit für was Warmes, nein, kein Schnaps, sondern Fleisch und Fisch. Detlef wollte sich natürlich den berühmten Fisch vom Anglerparadies nicht entgehen lassen, einige andere blieben doch lieber beim Schnitzel oder Cordon Bleu.
Die supernette Wirtin zeigte den „Fischessern“ wie man eine Forelle zerlegt, um den Gräten zu entgehen, auch Egbert hatte da so kleine Probleme. Fisch muss bekanntlich schwimmen und nur für Detlef und Egbert wurden jetzt mehr Runden getrunken als geplant. Aber schließlich muss der Fisch eben schwimmen, da nimmt man schon einmal ein paar Bierchen mehr in Kauf.
Kurz vor 20.00h sagte man nach einem letzten Scheidebecher Tschüss und weiter ging durch Berg und Tal. Seltsamerweise häuften sich nun die Kreuzungen, wo nach Neuhäuser Sitte ja ein Schnäpschen getrunken werden musste.
Nach einer Stunde und mehr Schnaps als einem lieb war, war die Gaststätte Wagner in Geismar erreicht. Im Nachhinein ein Fehler, denn die Bedienung alles anderes als freundlich, ob das an der „Feindschaft“ vom Fußball liegt? Der Schnaps lag irgendwie falsch im Magen, konnte sich nicht richtig ausbreiten, also wurden zum Verfestigen mehrere Schlachteplatten bestellt.
Hier der Heißhunger so groß, dass selbst die Butter wie Käse verspeist wurde. Die Qualität richtig klasse, Geismar hat doch auch gute Seiten. Man trank dann noch mehr, als man eigentlich bei der Bedienung wollte, doch irgendwann zog die Heimat, aber Laufen wollte keiner mehr.
Deshalb griff man zum Telefon, um eigene Taxis zu bestellen. Holger Braun und Heike Schnabl(früher Andreas) waren so nett uns in Geismar abzuholen und zum „Kuno“ nach Haddamar zu bringen. Blumen und Pralinen sollten als Dankeschön nachgereicht werden.
Endlich waren wir wieder in der Heimat, da ist es doch am schönsten. In der schönen Kneipe noch ein paar halmersche, die mehr als einen Blick auf unsere lustige Gruppe warfen. Nach einigen Runden frisch gezapftem Bier machte man sich doch auf den Heimweg und fiel glücklich in die eigenen Betten. Ein schöner Tag, wo viele Informationen in langen Gesprächen ausgetauscht wurden ging zu Ende.
Kaum waren die Kopfschmerzen der Wanderung die Nachwehen der Silvesternacht überstanden, wartete das Highlight des neuen, noch jungen Jahres auf einige Fußballer der SG Werkel/Haddamar. Am 05. Januar 1996 war es wieder so weit, Neuhausen und ihr Mitternachtshallenfußallturnier wartete.
Durch die Begeisterung bei unseren Erzählungen vom letzten Jahr waren viele auf den Geschmack gekommen und wollten mitfahren. Da die Anzahl der Zimmer bei Frau Teufel begrenzt waren, konnte nur die Crème de la Crème mitfahren. Ochsi hatte die Möglichkeit, einen Kleinbus zu besorgen, und so brauchten wir nur noch ein Auto(Uwe Schmidt) und es konnte eigentlich losgehen.
Mit der Abfahrt um 11.00h wurde es nichts, es gab Probleme bei der Übergabe des Busses und die Abfahrt verzögerte sich gehörig. Die Wartezeit wollte man sich auch nicht durch ein oder zwei Bierchen verkürzen, schließlich wartete eine lange Nacht auf uns.
Unterschiedlich die Erwartungen für die Fahrt. Da waren auf der einen Seite Kicker, die beim Turnier was erreichen wollten, die zweite Gruppe wollte eigentlich nur eine schöne Fahrt, unvergessliche Momente mit „Tannenzäpfle und Trollinger“, feiern und Spaß haben. Der Fußball war eigentlich das unwichtigste dabei und sollte nur dazu dienen, vielleicht neue interessante Menschen kennen zu lernen.
Nach einer guten Stunde Wartezeit gings los und Elke legte mit dem Bus ein flottes Tempo vor. Gefrühstückt wurde auf einem Rasthof, aber schnell wurde es kalt, Uwe Schmidt, Ralf Wissemann, Detelf und Uwe Duscha hatten das Glück im warmen Auto zu sitzen, die Jungs und Elke im „kälteren“ Bus schnatterten dagegen um die Wette. Bis Stuttgart ging alles gut, doch dann kam es ganz „dicke“. Ochsi sollte seine Elke als „Navi“ führen und lenken, verpasste aber bei Sindelfingen die Abfahrt, lag das vielleicht am Bierchen? Urplötzlich waren wir auf der falschen Autobahn. Nach etlichen Kilometern bemerkte es der Führungsbus, es wurde umgedreht und die scheinbar unmögliche Aufholjagd begann.
Um 19.04h sollte unser erstes Spiel sein, pünktlich um 19.00h fuhren unsere Fahrzeuge vor der Homburghalle vor. Sehnlichst erwartete uns Trainer Adam, der schon einige Runden um die Halle gelaufen war und unser erstes Spiel zurückverlegt hatte. Erster Gegner war der letztjährige Sieger Neuhausen I und mit den Strapazen der langen Fahrt in den Knochen verloren wir mit 1:3. Hier war aber mehr drin, aber die vielen guten Möglichkeiten wurden nicht genutzt.
Nach dem Spiel wurde erst einmal im Hotel eingecheckt, die sehr freundliche Bedienung hatte hier unglaublich schöne Zimmer reserviert. Nach zwei schnellen Bierchen ging es zurück in die Halle, wo im zweiten Spiel der Gegner Irndorf wartete. Eine gute Leistung von uns wurde mit dem 3:1 Sieg belohnt und das Ziel, nicht letzter zu werden, war erreicht.
Der Schock aber, dass nach der Vorrunde eine Trostrunde gespielt werden sollten, dass brachte das Konzept von den beiden Duschas durcheinander, die schon den Tisch für die 3. Halbzeit reserviert hatten.
Gegen Heudorf/Honstetten mussten gewonnen werden, um die Hauptrunde zu erreichen, aber nach der 1:2 Niederlage war das passé. Auf unserer Seite sind einfach zu wenig Hallenspieler, einzig Uwe Duscha und Adam Fabing kommen besser zu Recht, anderen fehlte die Übersicht und Technik. Aber nicht schlimm, wichtig sollte ja die 3. Halbzeit(jedenfalls für die meisten) und das gemütliche sein.
Die Vorrunde war gelaufen, Quatsch eigentlich die sogenannte Trostrunde, aber der Veranstalter wollte natürlich so viele Spieler und Zuschauer wie möglich in der Halle halten. Die Feierbiester im SG Trikot widmeten sich jetzt erst einmal der schönsten Halbzeit, einige wunderbare Bierchen wurden nun getrunken. Im ersten Spiel der Trostrunde trotz 3:1 Führung nur ein 3:3 in der allerletzten Sekunde, weil Nando unbedingt noch den vierten Treffer erzielen wollte, den Ball verlor und im Gegenzug der Ausgleichstreffer fiel.
Adam musste jetzt zwischen einigen Spielern ein bisschen vermitteln, Ansprüchen und gezeigte Leistungen lagen doch etwas auseinander, wurden lautstark diskutiert, aber auch schnell ausgeräumt. Ochsi und Uwe gönnten sich lieber ein „Zäpfle“ oder ein Gläschen Trollinger, man muss eben Prioritäten setzen!!!.
Das zweite Spiel ein Déjà-vu vom letzten Spiel. Gegen das Team von Bankholzen/Moos führte man bis zur Schlussminute 1:0, ein Abwehrfehler von Marco ermöglichte dann dem Gegner noch den Ausgleich.
Aber alles gut, auch die 1:4 Niederlage im letzten Spiel gegen den SV Bubsheim war nicht schlimm. Erstens hatte man sich gut verkauft, die Stimmung bei uns und vor allem unserer Bedienung glänzend. Mit dem 12. Platz schnitt man sogar noch einen Platz besser ab als im letzten Jahr und endlich konnte man zum wichtigsten Teil des Abends kommen.
Das Bierchen lief in Strömen, die anderen Mannschaften schauten auch beim Singen neidisch auf unseren Tisch. Trainer Adam Fabing war derjenige der die „schmutzigen“ Lieder anstimmte. Konnte er auch, Frau und Kind waren schon nach Hause gegangen.
Bis in die Morgenstunden ging die Fete, die letzten machten sich erst gegen 08.00h auf den Weg ins Hotel. Uwe Duscha organisierte noch eine Kiste Bier und die wurde im „heiligen Zimmer“ von Nando und Bernd Zuschlag getrunken. Nach wenigen Stunden Schlaf traf man sich zum Frühstück, unsere beiden Helden Nando und Bernd hatten dabei keine Minute geschlafen.
Das Frühstück vom allerfeinsten, es war für jeden Geschmack etwas dabei. Die einen tranken den Kaffee schwarz mit und ohne Zucker, andere mit Milch und unsere „Titanen“ aus dem heiligen Zimmer frönten dem Hefeweizen zum Frühstück. Harte Männer wirft eben nichts um!!! Kurz nach 14.00h holte uns Adam und einige Spieler von Neuhausen zum Ausnüchterungsspaziergang ab.
Wie schon im letzten Jahr konnte man eine wunderschöne verschneite Landschaft bewundern und nach einigen endlosen Kilometern kam die erste Kreuzung, wo es endlich das erste Schnäpschen gab. Diesmal eine neue Marke, die selbst den stärksten Elch vom Hocker haute!! Nach diversen Kreuzungen wurde als erstes Ziel des Tages, die Skihütte erreicht.
Eigentlich war Kaffee und Kuchen geplant, aber es kam natürlich wieder ganz anders. Gegen die Wärme im Raum wurde lieber „Hefe“ zu sich genommen und nach einigen dieser unvergleichlichen Bierchen startete Adam ein Spielchen, was keiner, der dabei war, vergessen wird.
Der erste hält einen Stift in der Hand, mit dem er zu dem Spruch: „Der Mond ist rund, der Mond ist rund. Er hat zwei Augen, Nase, Mund“ einen Mond in die Luft zeichnet. Er gibt den Stift mit der Hand, mit der er nicht gemalt hat, an seinen Tischnachbarn weiter und sagt dazu: Und das war richtig!
Das tolle Spiel sorgte für eine wahnsinnige Heiterkeit am Tisch, es musste nämlich noch etwas beachtet werden, sonst war man der Loser. Wir sind uns sicher, dass alle unserer Teilnehmer die Lösung noch weiß, wenn nicht, helfen wir gerne.
Unsere lustige Truppe war gleich die Attraktion in der Hütte und alle machten begeistert mit. Nando eroberte mit seinem unvergleichlichen Charme wieder die Damenwelt, nur tanzen wollte diesmal keine mit ihm.
Gegen 19.00h beendende Adam die wilde Party, es wartete schließlich ein langer Weg durch die dunkle Nacht nach Neuhausen. Und die wurde zum Problem. Plötzlich war die große Gruppe in zwei kleinere gesplittert und in der einen Gruppe war dann keiner mehr, der sich auskannte. Bernd, Uwe Schmidt, Uwe Duscha, Jochen, Marco und Thomas standen auf einmal mitten im Wald vor einem Zaun. Und überall wo man hinschaute nur noch Zäune, Zäune, Zäune. Nach einigem bibbern, schließlich gibt es in Neuhausen wilde Bären, fing Adam die verlorenen Jungs wieder ein.
Auf dem restlichen Heimweg die große Sorge, dass unser Hotel zur Rose eventuell nicht mehr auf hat. Was dann?? Aber keine Bange, die hatten schon auf uns gewartet und servierten schwäbische Spezialitäten.
Mit der richtigen Grundlage ausgestattet konnte wieder unser beliebtes Spiel – Stiefel trinken – in Angriff genommen werden. Nach dem ersten schlug einer von uns lang hin, Schnaps und Bier hatten damit ihr erstes Opfer gefunden. Doch auch dieser junge Mann rappelte sich wieder auf und man verbrachte noch einige schöne Stunden.
Gegen 03.00h verließen die letzten die Rose und man hatte immer noch Durst. So noch ein allerletzter Scheidebecher auf dem Flur, ehe auch die Allerletzten endlich ins Bett fielen. Gegen 10.30h dann allgemeines Wecken und anschließendes Frühstück.
Nach einem kurzen Abstecher zu Adam, um Tannenzäpfle einzuladen, ging es endlich Richtung Heimat. Uwe und Elke brachten alle sicher nach Hause und gegen 18.30h war Haddamar erreicht. Wieder hatte man ein tolles Wochenende in Neuhausen erlebt und alle freuten sich schon auf ein Neues im nächsten Jahr.
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