Nostalgie 24 SG Werkel/Haddamar 1995/1996 Teil 4

Was machen Männer, wenn sie keinen Fußball spielen? Natürlich, sie gehen spazieren!!! Bei der SG Werkel/Haddamar ist die Wanderung zwischen den Jahren eine feste Tradition. Leider gehen immer dieselben, meist sind es die etwas „älteren“, mit, junge Leute haben dafür kein Interesse, schon gar nicht in diesem Jahr 1995. Ganz nach dem Motto von Heinz Ehrhardt und dem letzten Fußgänger, geht es, bei der Wanderung nicht darum weite und schwere Strecken zu gehen, sondern das gemütliche in einer Männerrunde zu genießen.

Herrlich bei Bier und Schnäpschen über Gott und die Welt zu lästern, die Themen gehen niemals aus. Ganze 6 Wanderer trafen sich 29. Dezember 1995 um 13.00h vorm DGH Haddamar. Bevor es in die weite Welt ging, ein Bierchen zum Aufwärmen, dann konnte es losgehen.

Erste Anlaufstation war das Sportlerheim, wo Nando zur Gruppe stieß. Hier wurde der erste kleine Hunger mit Kochwürstchen gestillt, schließlich brauchte man eine Grundlage. Als alle satt waren, ging es durch den wunderschönen Halmerschen Wald, unterwegs wurden einige Bären gesehen, die in unseren Wäldern aber harmlos sind.

Streng nach der Tradition als zweite Anlaufstelle die Kneipe von Carlo Knatz in Züschen. Eigentlich störten wir beim Mittagessen, doch schnell machte uns die Wirtin eine Runde voll und ging dann zurück an den Mittagstisch. Später gesellte sich Wirt Carlo zu uns, um das neuste zu erzählen. Nach einigen Runden verabschiedeten wir uns von einer der schönsten Kneipen in der Umgebung mit einem wunderbaren Wirt und machten uns auf in Richtung Anglerparadies.

Zwischendurch einige Pinkelpausen, auch musste was gegen die „Kälte“ getan werden. Aus dem Rucksack wurde jetzt die Herztropfen geholt und etwas gegen die Gefahr des Erfrierens zu tun. Nach einigen „kurzen“ ging es weiter und gegen 17.30h war das Anglerparadies erreicht.

Hier stieß erst Uwe Schmidt, kurze Zeit später auch Egbert Wissemann zur Gruppe, die nun vollzählig war. Nun wurde es Zeit für was Warmes, nein, kein Schnaps, sondern Fleisch und Fisch. Detlef wollte sich natürlich den berühmten Fisch vom Anglerparadies nicht entgehen lassen, einige andere blieben doch lieber beim Schnitzel oder Cordon Bleu.

Die supernette Wirtin zeigte den „Fischessern“ wie man eine Forelle zerlegt, um den Gräten zu entgehen, auch Egbert hatte da so kleine Probleme. Fisch muss bekanntlich schwimmen und nur für Detlef und Egbert wurden jetzt mehr Runden getrunken als geplant. Aber schließlich muss der Fisch eben schwimmen, da nimmt man schon einmal ein paar Bierchen mehr in Kauf.

Kurz vor 20.00h sagte man nach einem letzten Scheidebecher Tschüss und weiter ging durch Berg und Tal. Seltsamerweise häuften sich nun die Kreuzungen, wo nach Neuhäuser Sitte ja ein Schnäpschen getrunken werden musste.

Nach einer Stunde und mehr Schnaps als einem lieb war, war die Gaststätte Wagner in Geismar erreicht. Im Nachhinein ein Fehler, denn die Bedienung alles anderes als freundlich, ob das an der „Feindschaft“ vom Fußball liegt? Der Schnaps lag irgendwie falsch im Magen, konnte sich nicht richtig ausbreiten, also wurden zum Verfestigen mehrere Schlachteplatten bestellt.

Hier der Heißhunger so groß, dass selbst die Butter wie Käse verspeist wurde. Die Qualität richtig klasse, Geismar hat doch auch gute Seiten. Man trank dann noch mehr, als man eigentlich bei der Bedienung wollte, doch irgendwann zog die Heimat, aber Laufen wollte keiner mehr.

Deshalb griff man zum Telefon, um eigene Taxis zu bestellen. Holger Braun und Heike Schnabl(früher Andreas) waren so nett uns in Geismar abzuholen und zum „Kuno“ nach Haddamar zu bringen. Blumen und Pralinen sollten als Dankeschön nachgereicht werden.

Endlich waren wir wieder in der Heimat, da ist es doch am schönsten. In der schönen Kneipe noch ein paar halmersche, die mehr als einen Blick auf unsere lustige Gruppe warfen. Nach einigen Runden frisch gezapftem Bier machte man sich doch auf den Heimweg und fiel glücklich in die eigenen Betten. Ein schöner Tag, wo viele Informationen in langen Gesprächen ausgetauscht wurden ging zu Ende.

Kaum waren die Kopfschmerzen der Wanderung die Nachwehen der Silvesternacht überstanden, wartete das Highlight des neuen, noch jungen Jahres auf einige Fußballer der SG Werkel/Haddamar. Am 05. Januar 1996 war es wieder so weit, Neuhausen und ihr Mitternachtshallenfußallturnier wartete.

Durch die Begeisterung bei unseren Erzählungen vom letzten Jahr waren viele auf den Geschmack gekommen und wollten mitfahren. Da die Anzahl der Zimmer bei Frau Teufel begrenzt waren, konnte nur die Crème de la Crème mitfahren. Ochsi hatte die Möglichkeit, einen Kleinbus zu besorgen, und so brauchten wir nur noch ein Auto(Uwe Schmidt) und es konnte eigentlich losgehen.

Mit der Abfahrt um 11.00h wurde es nichts, es gab Probleme bei der Übergabe des Busses und die Abfahrt verzögerte sich gehörig. Die Wartezeit wollte man sich auch nicht durch ein oder zwei Bierchen verkürzen, schließlich wartete eine lange Nacht auf uns.

Unterschiedlich die Erwartungen für die Fahrt. Da waren auf der einen Seite Kicker, die beim Turnier was erreichen wollten, die zweite Gruppe wollte eigentlich nur eine schöne Fahrt, unvergessliche Momente mit „Tannenzäpfle und Trollinger“, feiern und Spaß haben. Der Fußball war eigentlich das unwichtigste dabei und sollte nur dazu dienen, vielleicht neue interessante Menschen kennen zu lernen.

Nach einer guten Stunde Wartezeit gings los und Elke legte mit dem Bus ein flottes Tempo vor. Gefrühstückt wurde auf einem Rasthof, aber schnell wurde es kalt, Uwe Schmidt, Ralf Wissemann, Detelf und Uwe Duscha hatten das Glück im warmen Auto zu sitzen, die Jungs und Elke im „kälteren“ Bus schnatterten dagegen um die Wette. Bis Stuttgart ging alles gut, doch dann kam es ganz „dicke“. Ochsi sollte seine Elke als „Navi“ führen und lenken, verpasste aber bei Sindelfingen die Abfahrt, lag das vielleicht am Bierchen? Urplötzlich waren wir auf der falschen Autobahn. Nach etlichen Kilometern bemerkte es der Führungsbus, es wurde umgedreht und die scheinbar unmögliche Aufholjagd begann.

Um 19.04h sollte unser erstes Spiel sein, pünktlich um 19.00h fuhren unsere Fahrzeuge vor der Homburghalle vor. Sehnlichst erwartete uns Trainer Adam, der schon einige Runden um die Halle gelaufen war und unser erstes Spiel zurückverlegt hatte. Erster Gegner war der letztjährige Sieger Neuhausen I und mit den Strapazen der langen Fahrt in den Knochen verloren wir mit 1:3. Hier war aber mehr drin, aber die vielen guten Möglichkeiten wurden nicht genutzt.

Nach dem Spiel wurde erst einmal im Hotel eingecheckt, die sehr freundliche Bedienung hatte hier unglaublich schöne Zimmer reserviert. Nach zwei schnellen Bierchen ging es zurück in die Halle, wo im zweiten Spiel der Gegner Irndorf wartete. Eine gute Leistung von uns wurde mit dem 3:1 Sieg belohnt und das Ziel, nicht letzter zu werden, war erreicht.

Der Schock aber, dass nach der Vorrunde eine Trostrunde gespielt werden sollten, dass brachte das Konzept von den beiden Duschas durcheinander, die schon den Tisch für die 3. Halbzeit reserviert hatten.

Gegen Heudorf/Honstetten mussten gewonnen werden, um die Hauptrunde zu erreichen, aber nach der 1:2 Niederlage war das passé. Auf unserer Seite sind einfach zu wenig Hallenspieler, einzig Uwe Duscha und Adam Fabing kommen besser zu Recht, anderen fehlte die Übersicht und Technik. Aber nicht schlimm, wichtig sollte ja die 3. Halbzeit(jedenfalls für die meisten) und das gemütliche sein.

Die Vorrunde war gelaufen, Quatsch eigentlich die sogenannte Trostrunde, aber der Veranstalter wollte natürlich so viele Spieler und Zuschauer wie möglich in der Halle halten. Die Feierbiester im SG Trikot widmeten sich jetzt erst einmal der schönsten Halbzeit, einige wunderbare Bierchen wurden nun getrunken. Im ersten Spiel der Trostrunde trotz 3:1 Führung nur ein 3:3 in der allerletzten Sekunde, weil Nando unbedingt noch den vierten Treffer erzielen wollte, den Ball verlor und im Gegenzug der Ausgleichstreffer fiel.

Adam musste jetzt zwischen einigen Spielern ein bisschen vermitteln, Ansprüchen und gezeigte Leistungen lagen doch etwas auseinander, wurden lautstark diskutiert, aber auch schnell ausgeräumt. Ochsi und Uwe gönnten sich lieber ein „Zäpfle“ oder ein Gläschen Trollinger, man muss eben Prioritäten setzen!!!.

Das zweite Spiel ein Déjà-vu vom letzten Spiel. Gegen das Team von Bankholzen/Moos führte man bis zur Schlussminute 1:0, ein Abwehrfehler von Marco ermöglichte dann dem Gegner noch den Ausgleich.

Aber alles gut, auch die 1:4 Niederlage im letzten Spiel gegen den SV Bubsheim war nicht schlimm. Erstens hatte man sich gut verkauft, die Stimmung bei uns und vor allem unserer Bedienung glänzend. Mit dem 12. Platz schnitt man sogar noch einen Platz besser ab als im letzten Jahr und endlich konnte man zum wichtigsten Teil des Abends kommen.

Das Bierchen lief in Strömen, die anderen Mannschaften schauten auch beim Singen neidisch auf unseren Tisch. Trainer Adam Fabing war derjenige der die „schmutzigen“ Lieder anstimmte. Konnte er auch, Frau und Kind waren schon nach Hause gegangen.

Bis in die Morgenstunden ging die Fete, die letzten machten sich erst gegen 08.00h auf den Weg ins Hotel. Uwe Duscha organisierte noch eine Kiste Bier und die wurde im „heiligen Zimmer“ von Nando und Bernd Zuschlag getrunken. Nach wenigen Stunden Schlaf traf man sich zum Frühstück, unsere beiden Helden Nando und Bernd hatten dabei keine Minute geschlafen.

Das Frühstück vom allerfeinsten, es war für jeden Geschmack etwas dabei. Die einen tranken den Kaffee schwarz mit und ohne Zucker, andere mit Milch und unsere „Titanen“ aus dem heiligen Zimmer frönten dem Hefeweizen zum Frühstück. Harte Männer wirft eben nichts um!!! Kurz nach 14.00h holte uns Adam und einige Spieler von Neuhausen zum Ausnüchterungsspaziergang ab.

Wie schon im letzten Jahr konnte man eine wunderschöne verschneite Landschaft bewundern und nach einigen endlosen Kilometern kam die erste Kreuzung, wo es endlich das erste Schnäpschen gab. Diesmal eine neue Marke, die selbst den stärksten Elch vom Hocker haute!! Nach diversen Kreuzungen wurde als erstes Ziel des Tages, die Skihütte erreicht.

Eigentlich war Kaffee und Kuchen geplant, aber es kam natürlich wieder ganz anders. Gegen die Wärme im Raum wurde lieber „Hefe“ zu sich genommen und nach einigen dieser unvergleichlichen Bierchen startete Adam ein Spielchen, was keiner, der dabei war, vergessen wird.

Der erste hält einen Stift in der Hand, mit dem er zu dem Spruch: „Der Mond ist rund, der Mond ist rund. Er hat zwei Augen, Nase, Mund“ einen Mond in die Luft zeichnet. Er gibt den Stift mit der Hand, mit der er nicht gemalt hat, an seinen Tischnachbarn weiter und sagt dazu: Und das war richtig!

Das tolle Spiel sorgte für eine wahnsinnige Heiterkeit am Tisch, es musste nämlich noch etwas beachtet werden, sonst war man der Loser. Wir sind uns sicher, dass alle unserer Teilnehmer die Lösung noch weiß, wenn nicht, helfen wir gerne.

Unsere lustige Truppe war gleich die Attraktion in der Hütte und alle machten begeistert mit. Nando eroberte mit seinem unvergleichlichen Charme wieder die Damenwelt, nur tanzen wollte diesmal keine mit ihm.

Gegen 19.00h beendende Adam die wilde Party, es wartete schließlich ein langer Weg durch die dunkle Nacht nach Neuhausen. Und die wurde zum Problem. Plötzlich war die große Gruppe in zwei kleinere gesplittert und in der einen Gruppe war dann keiner mehr, der sich auskannte. Bernd, Uwe Schmidt, Uwe Duscha, Jochen, Marco und Thomas standen auf einmal mitten im Wald vor einem Zaun. Und überall wo man hinschaute nur noch Zäune, Zäune, Zäune. Nach einigem bibbern, schließlich gibt es in Neuhausen wilde Bären, fing Adam die verlorenen Jungs wieder ein.

Auf dem restlichen Heimweg die große Sorge, dass unser Hotel zur Rose eventuell nicht mehr auf hat. Was dann?? Aber keine Bange, die hatten schon auf uns gewartet und servierten schwäbische Spezialitäten.

Mit der richtigen Grundlage ausgestattet konnte wieder unser beliebtes Spiel – Stiefel trinken – in Angriff genommen werden. Nach dem ersten  schlug einer von uns lang hin, Schnaps und Bier hatten damit ihr erstes Opfer gefunden. Doch auch dieser junge Mann rappelte sich wieder auf und man verbrachte noch einige schöne Stunden.

Gegen 03.00h verließen die letzten die Rose und man hatte immer noch Durst. So noch ein allerletzter Scheidebecher auf dem Flur, ehe auch die Allerletzten endlich ins Bett fielen. Gegen 10.30h dann allgemeines Wecken und anschließendes Frühstück.

Nach einem kurzen Abstecher zu Adam, um Tannenzäpfle einzuladen, ging es endlich Richtung Heimat. Uwe und Elke brachten alle sicher nach Hause und gegen 18.30h war Haddamar erreicht. Wieder hatte man ein tolles Wochenende in Neuhausen erlebt und alle freuten sich schon auf ein Neues im nächsten Jahr.

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Nostalgie 23 SG Werkel/Haddamar 1995/1996 Teil 3

Noch im alten Jahr begann die Rückrunden für die beiden Mannschaften der SG Werkel/Haddamar, zeitgleich mussten beide Team auswärts auf verschiedenen Plätzen antreten. Die Reserve wollte in Beisheim den Kleinen!! Siegeslauf fortsetzen und nach dem Sieg in Hülsa auch beim Tabellenvorletzten Beisheim einen Sieg landen.

In den ersten 20 Minuten ein schwaches Spiel von beiden Seiten, wo sich die Lederkugel mehr in den Lüften des Knüllwaldes befand als am Boden. Beide Mannschaften versuchten es nur mit langen Bällen, auch auf unserer Seite musste das Mittelfeld hilflos zuschauen, wie die Bälle über sie hinweg flogen. Wenn eben nichts geht, müssen „Zauberer“ übernehmen. Das war auf unserer Seite Jörg Soose, der erzielte zwei Treffer selbst und legte Nummer 3 und 4 den beiden Schützen Volker Bringmann und Markus Laudon mustergültig auf. Am Ende ein 4:0 Sieg, wobei Michael Reimann noch mit einem Elfmeter scheiterte.

Die I. Mannschaft spielte in Freudenthal und landete einen 9:2 Kantersieg. Das Spiel sollte nicht unbedingt überbewertet werden gegen einen schwachen Gegner, doch die teilweise gute spielerische Linie war schon gut anzusehen. Vor dem Spiel fast ein Eklat, als ein Kicker nicht mitfahren wollte, weil ihm nach dem Abschlußtraining keiner Bescheid gesagt hatte, dass er nur!! Als 13. Mann aufgestellt war. Er konnte dann doch überredet werden und kam auch noch zum Einsatz.

Trainer Fabing hatte gleich mehrere Positionen getauscht und lag damit, das Ergebnis gibt ihm recht, richtig. Endlich einmal, machte unser Team vom Anpfiff an Druck und drückte den Gegner weit in die eigene Hälfte. Schnell auch das 0:1, aber der Schiedsrichter hatte als einziger im menschenleeren Rund im Waldstadion Freudenthal eine Abseitsposition erkannt.

Das wurde aber schnell abgehakt und 4 Minuten später erzielte Adam Fabing nach traumhafter Vorarbeit von Thomas Körbel den Führungstreffer. Der Gastgeber versuchte, ins Spiel zu kommen, wurden aber durch unsere aggressiven Angreifer früh gestört und zu Fehlern gezwungen. Vor allem der eingewechselte Nando wuchs hier über sich hinaus und wurde avancierte zum besten Mann auf dem Platz.

Trotzdem der 1:1 Ausgleich, weil nach gut 20 Minuten sich alles nur noch in der Vorwärtsbewegung befand und nicht mehr nach hinten arbeitete. Nach einer lauten Ansage wurde es besser und mit Traumfußball wurde nun der Gegner auseinandergenommen. Thomas Körbel und Michael Bubach stellten das Ergebnis schnell auf 3:1 und kurz vor der Pause das schönste Tor des Tages. Nach einem Pass von Uwe Duscha über die Abwehr ging Th. Körbel auf und davon, verendete!!! aber kurz vorm gegnerischen Keeper, rappelte sich aber wieder auf, um an der Strafraumgrenze niedergestreckt zu werden. Jörg Steinmetz zirkelte den Freistoß auf den Kopf von Nando und es stand 4:1 für unsere Elf.

Nach der Pause ein Scheibenschießen. Uwe Duscha scheiterte mit einem fulminanten Schuss an der Latte, holte sich noch einmal das Leder, spielte zwei Verteidiger schwindlig, legte auf für Thomas und es stand 5:1. Die letzten 4 Tore gegen einen hoffnungslos unterlegenen Gegner erzielten Jochen Ochs, Uwe Duscha und Adam Fabing(2). Eine Kiste Bier gab es auch, nachdem Sascha Volke einen Handelfmeter nicht verwandeln konnte.

Zwei Wochen später fuhr Adam Fabing mit seinen Jungs mit einigem Respekt zur Reserve von Ungedanken/Mandern. Die hatte unserer Elf im Hinspiel ein 0:0 abgerungen und war auch für andere Spitzenmannschaften ein Stolperstein geworden.

Am 25. November 1995 aber nicht. Unser Team konnte an die gute Vorstellung in Freudenthal nahtlos anknüpfen und setzte vom Anpfiff den Gegner unter Dauerdruck. Torsten Braun musste eigentlich schon in den ersten 20 Minuten zwei Tore erzielen. Hier wurde er mustergültig freigespielt, scheiterte dann aber mehr an sich als am Gegner. Überragend anschließend der gegnerische Keeper, der wie eine Katze mit unglaublichen Paraden seine Kiste lange sauber halten konnte. Kurz vor dem Wechsel war auch er geschlagen, als ein toller Schuss von Marco Werner im rechten oberen Dreieck einschlug und wir mit der 1:0 in die Pause gingen.

Nur 7 Minuten waren in der 2. Hälfte gespielt, als Jochen Ochs eine wunderbare Flanke von Adam zum 2:0 einköpfte. Jetzt aber machte es sich unsere Elf unnötig schwer. Anstatt weiter den Ball laufen zu lassen übertriebenes Einzelspiel, das Spiel ohne Ball wurde eingestellt, warum wird wohl immer ein Rätsel bleiben. Ungedanken/Mandern konnte daraus absolut keinen Nutzen ziehen. Beängstigend schwach kamen sie kaum einmal vor das Tor von Sascha Volke und wenn, waren sie absolut harmlos.

Selbst nach einer mehr als dummen Gelb – Roten Karte für uns merkte man nicht, dass die Gastgeber ein Mann mehr waren.

Einen verbalen Aussetzer leistete sich der Schiedsrichter in der 2. Halbzeit, als er unsere Zuschauer als „Bauern“ betitelte. Das war das i – Tüpfelchen auf eine megaschwache Leistung. So eine Entgleisung hatte man von einem Schiri noch nie erlebt.

Keiner rechnete jetzt mehr mit einem weiteren Spiel im alten Jahr, doch die Verantwortlichen unserer SG wollten unbedingt und so mussten beide Teams am 03. Dezember 1995 noch einmal ran. Unsere II. Mannschaft hatte sich viel vorgenommen nach den beiden Siegen zuletzt.

Doch in Werkel machten die beiden Trainer einen entscheidenden Fehler. Anscheinend kannten sie nicht die Stärken eines Reinhard Meyl und Bernd Jacob. Die beiden spielerisch starken Kicker machten was sie wollten, einfach weil sich keiner für sie verantwortlich fühlte. Auch im Mittelfeld auf unserer Seite ein heilloses Durcheinander, kein System und Ordnung war zu erkennen.

Nur Keeper Uwe Schmidt war es zu verdanken, dass die Gastgeber nicht in Führung gingen. In der 22.min war auch er geschlagen, als nach einem Eckball der mithelfende Volker ein Ball versprang, dem Gegner so vor die Füße fiel, der dann nur noch einschieben musste. Erst nach einer guten halben Stunde kam unser Team auf und hatte 5 Minuten vor der Halbzeit die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich. Jens Kurz setzte sich überragend durch, flanke auf Trainerkollegen Volker, aber der jagte aus 5m das Leder über das Tor.

Nach dem Wechsel Markus Laudon mit der Riesenmöglichkeit, aber wieder nichts. Die bittere Quittung dafür in der 52.min als Bernd Jakob im Zusammenspiel mit R. Meyl zu viel Platz gelassen wurde und letztlich B. Jacob Uwe Schmidt mit einem Schuss in den Winkel keine Chancen ließ. Nachdiesem 0:2 noch einmal Hoffnung in der 68.min, als Markus Laudon beim Abpraller richtig stand und zum 1:2 abstauben konnte.

In der letzten Viertelsunde warf man alles nach vorne, dadurch viel Platz zum Kontern für Metze, aber Uwe Schmidt hielt mehrmals absolut überragend. Erst in der Schlussminute standen ihm drei Gegenspieler gegenüber und er hatte beim 1:3 dann keine Chance.

Für unsere I. Mannschaft vorm Spiel eine ideale Ausgangsposition. Mit 4 Punkten Vorsprung auf Metze würde ein Sieg und 3 Punkte der Gegner wohl endgültig aus dem Aufstiegsrennen sein. Doch Metze hatte das auch erkannt und wollte ihre letzte Chance unbedingt nutzen. Sie setzten unsere Elf vom Anpfiff an so unter Druck, dass die Fabing-Elf kaum einmal über die Mittellinie kam.

Als Zuschauer kam man aus dem Staunen nicht heraus, wo war das Selbstbewusstsein unserer Spieler. Thomas Körbel und Mitspieler wirkten völlig gelähmt, erstarrten wie die Maus vor der Katze.

Nur Torwart Sascha Volke war es verdanken, dass Metze in dieser ersten Hälfte nicht mit mindestens zwei Toren in Front lag. Unglaublich wie er zwischen den Stangen hin und her sprang und die Chancen der Gäste zu Nichte machte.

Vor allem in unserem Mittelfeld hakte es bei allen. Adam Fabing und Thomas Körbel faden nicht statt, verloren praktisch jeden Zweikampf. Ralf Wissemann wurde ein ums andere Mal vom Gegenspieler vernascht, Marco Werner war mit der Aufgaben den gegnerischen Spielmacher Michael Stössel zu decken überfordert.

Im Angriff waren dazu Michael Bubach und Jochen Ochs völlig abgemeldet, als einziger Mannschaftssteil zeigte sich die Abwehr gewappnet. Jörg Steinmetz und Dirk Lange hatten ihre Gegenspieler fest im Griff, Uwe Duscha und Andreas Linke machten gut die Mitte zu.

In der Folge  entwickelte sich das Spiel TSV Metze gegen Sascha Volke. Unglaublich, was hier Sascha alles aus allen Ecken seines Tores fischte. Nur ihm war es zu verdanken, dass unsere Elf nicht schon mit 4 oder 5 Toren im Rückstand lag.

Auch oder gerade deshalb wurde mit dem 1:0 für unser Team das Spiel völlig auf den Kopf gestellt. 5 Minuten vor dem Wechsel kam ein Eckball in den Metzer Strafraum und hier boxte sich der Metzer Keeper die Pille selbst ins Tor. Mit dieser glücklichen und auch völlig unverdienten Führung ging es in die Halbzeitpause.

In der Kabine fand auch unser Trainer nicht die richtigen Worte, denn es änderte sich auch in der 2. Halbzeit nichts. Metze, von ihren fantastischen Fans überragend unterstützt, wobei von unseren wenig bis gar nichts kam, drückten weiter unsere Elf zurück und hatten auch schnell Grund zum Jubeln. Bei einem Eckball stand Marco viel zu weit vom Gegenspieler und dieser köpfte zum 1:1 ein.

Das schien endlich einige wachgerüttelt zu haben, denn nun wurden Zweikämpfe angenommen und auch gewonnen. Entscheidend die Einwechslung von Klaus Wissemann, der überragend die Pille nun mal hielt und viel Ruhe ins Spiel brachte. Thomas Körbel hatte sogar die 100% Möglichkeit zur Führung, scheiterte aber am Pfosten. Am Ende ein glückliches 1:1, mit weiter 4 Punkten Vorsprung geht es in die Winterpause.

Am 16. Dezember 1995 feierte man im vollbesetzten DGH in Haddamar die Weihnachtsfeier. Wieder hatten sich einige viele Gedanken gemacht, um die Feier zu gestalten. Seit einigen Jahren steht die Weihnachtsfeier immer unter einem ausgesuchten Motto, diesmal war es Ungarn.

Zum Essen wurde ungarischer Räubergulasch mit Nudeln, Reis und Salat angeboten. Dazu diverse Käseplatten, alles vom feinsten. Cordula Lange, Steffi Steinmetz und die Mama von Jens Kurz hatten sich eine wahnsinnige Arbeit gemacht, aber der Aufwand lohnte sich. Alle im Saal lobten die Damen für eine kulinarische Sensation, nicht wenige fragten sofort nach den Rezepten, es war auch wirklich ein absoluter Gaumenschmaus.

Der anschließende Abend ein unglaubliches Spektakel. Die nicht da waren, da gab es einige, verpassten viel, wurden aber auch nicht vermisst. Es gibt ja Menschen, Fußballer oder Zuschauer, die was ganz Besonderes sind. In diesem Jahr bekam Jörg Steinmetz den „Oscar“ für sein Lebenswerk. Nicht mit einer Statur, sondern mit einer schönen Fotocollage über sein Fußballerleben.

Vorstand war leider keiner anwesend. Willi Wissemann lag im Krankenhaus, Wolfgang Zielke hatte eine Familienfeier. Schade, ein paar Worte vom Vorstand gehören eigentlich dazu aber leider…. Nachdem die Nachspeise verdaut war, das erste Bierchen an der Theke getrunken war, wurde es Zeit für den Weihnachtsmann und die Geschenke.

Aus dem tiefsten Ungarn angereist, hatte der „Nikolausi“ als Helfer die wunderschöne Piroschka mitgebracht. Etwas schüchtern wirkte das schöne  Mädchen, aber stille Wasser sind ja bekanntlich tief.

Es gab wieder für jeden, egal wer, Geschenke die vorher  liebevoll ausgesucht waren. Nachdem jeder sein „Päckchen“ ausgepackt hatte und schon die erste Schokolade gleich gegessen wurde, der Auftritt von Max Merkel. In gewohnter Art und Weise sein Resümee über das abgelaufene Jahr, wo so mancher unter sich schauen musste. Bissig und aufrichtig, aber auch mit viel Humor bei seinem Vortrag, hatte Max die Lacher auf seiner Seite und wurde am Ende mit viel Applaus belohnt.

Bei der zum ersten Mal durchgeführten Sportgala der SG Werkel/Haddamar jagte ein Höhepunkt den nächsten. Die bekannten Moderatoren Doris und Werner führten gekonnt durch das Programm und hatten  viele Überraschungen zu bieten.

„Schlappschuß“ des Jahres wurde Michael Bubach, Standestester Spieler(Trinker) konnte nur einer sein. Deshalb auch keine Überraschung, als mit dem „Trinker-Oscar“ Bernd Zuschlag ausgezeichnet wurde. Torschützenkönig natürlich unser „Ochsi“, auch er bekam seine Urkunde und das obligatorische Küsschen. „Dribbelkönig oder auf Deutsch Fummel Hose“ war und ist natürlich Adam Fabing. Auch er ließ es sich nicht nehmen bei der Übergabe der Urkunde ein Küsschen von Doris zu bekommen.

Nach so vielen Ehrungen wurde es Zeit für den ersten Showteil. Man hatte ja keine Mühe gescheut und nationale und internationale Künstler verpflichtet. Trotzdem waren alle gespannt, welche Weltstars diesmal in Haddamar ihre Visitenkarten abgeben würden. Die Tür ging auf und wer kam?

Marius Müller-Westernhagen wie man ihn kennt. Im Anzug mit schönem Hut brachte er mit seinen Superhits den Saal zum Kochen, konnte sich vor allem bei Willenlos kaum vor den weiblichen Fans retten. Die Stimmung zum Bersten, mit Wunderkerzen und lautem mitsingen wurde der Weltstar gefeiert.

Eine ganz besondere Ehrung ist der Fan des Jahres. Vollkommen verdient diesmal eine Siegerin, unsere Fußballmama Cordula Lange. Sie ist immer da für die Spieler, putzt, kocht und hat für jeden ein offenes Ohr.

Unsere Moderatoren legten nach dem nationalen Star Westernhagen einen drauf. Noch bevor die tolle Frau ihr erstes Lied anstimmte, war der Saal hin und weg. Die immer jung gebliebene Tina Turner gab sich in Haddamar die Ehre, zeigte viel Bein und eroberte den Saal mit ihren Welthits im Nu. Wieder brannten die Wunderkerzen, es hielt nun keinen mehr auf den Stühlen und im DGH eine Stimmung, die bei jedem Gänsehaut produzierte.

Der Höhepunkt aus fußballersicher Sicht die Wahl zum Spieler des Jahres. Vollkommen verdient wurde bei der II. Mannschaft Jörg Soose Spieler des Jahres, bei der I. Mannschaft auch ein Jörg, nämlich Jörg Steinmetz. Selten einmal lagen die Wähler mit dieser Wahl richtig, die beiden hatten es mehr als verdient.

Doris und Werner hatten ihre Sache überragend gemacht und bekamen zum Schluss ganz viel Applaus für ihre Moderation. Nach diesen vielen vielen unglaublichen Highlights folgte der gemütliche Teil, die Theke wurde gestürmt und viele Gespräche untereinander geführt.

Bis in die frühen Morgenstunden wurde gefeiert, getanzt und gesungen, alles waren sich einige wieder einmal einen unvergleichlichen Abend in Haddamar erlebt zu haben.

Am nächsten Tag, 17. Dezember 1995 der Weihnachtsmarkt, der fast schon zur Tradition geworden ist. Wieder ein toller Anlaufpunkt für die Bewohner von Haddamar, aber auch viele von anderen Dörfern wollten sich das nicht entgehen lassen.

An den Ständen konnte man schöne Dinge kaufen, umlagert vom Anfang bis Ende natürlich Wurst und Glühweinstand. Am Abend dann der Umzug mit dem Spielmannszug aus Fritzlar durch unser schönes Dorf. Zurück am DGH hatte der Weihnachtsmann für alle kleinen ein Geschenk, die großen(Damen) wollten aber anstatt Süßes lieber ein Küsschen, auch das gab es natürlich.

Die Stunden bei Musik und ganz vielen Gesprächen flogen wie Flug dahin, erst weit nach Mitternacht machten sich die letzten glücklich auf um das Bett aufzusuchen.

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