Das Aufgebot: Niklas Wissemann, Lars Draude, Serhat Bingül, Moritz Ritter, Sven Eubel, Andre Itter, Matthias Tropmann, Nico Karwath, Nico Jakob, Robin Greif, Eric Poos, Florian Wrobel, Justin Sinning, Niklas Michels

Jeder Ausfall wiegt bei unserer I. Mannschaft doppelt und dreifach schwer. Max Löber, einer der Shootingstars in unserem neuen Team konnte arbeitsbedingt nicht in Asterode spielen, damit fehlte Sebastian und Matthias ein wichtiger Baustein in der Defensive. Doch eine der vielen Stärken unserer Trainer ist ihr Vertrauen in jeden einzelnen Spieler. Egal ob Nummer Eins oder Nummer 14 und 15, jeder hat das volle Vertrauen ihrer Trainer, was absolut grandios ist, unglaublich motiviert und sicher neue Kräfte bei jedem einzelnen frei macht.

Man wusste im Vorfeld um die Stärke des letztjährigen Aufsteigers, der eine sensationelle Saison hingelegt und von 22 Pflichtspielen 20 gewonnen hatte. Dazu konnte sich der „Schwälmer Club“ auch noch mit namhaften Gruppenligaspielern verstärken, zeigte ihre Klasse auch gleich beim ersten Saisonspiel, wo Mitaufsteiger SG Fuldalöwen 3:1 geschlagen wurde.

Doch ohne es genau zu wissen, glauben wir, dass unser Trainerteam nicht unbedingt auf den Gegner schaut, sondern eher den Fähigkeiten der eigenen Mannschaft zu 150% vertraut. Das ist erstens ein fantastischer Vertrauensbeweis, der sicher jedem Spieler ganz viel bedeutet und auch die tolle Charakterstärke der Trainer unterstreicht.

"Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meisterschaften", ein altes Sprichwort aus dem US-Sport. So weit sind wir noch lange lange nicht, aber da ist viel dran und als Verfechter und glühender Fan von Michael Jordan hat sich das auch Sebastian ans Revers geheftet.

Erst einmal hinten sicher stehen, möglichst nicht in Rückstand geraten und dann vorne mit unseren schnellen Jungs dem Gegner Stress bereiten. So könnten wir uns vorstellen, dass dies die ausgegebene Taktik an unsere I. Mannschaft gewesen war.

Viele unserer Fans scheuten nicht die lange Fahrt nach Asterode und sollten mit einem Spektakel der besonderen Art, vor allem von unserer Mannschaft belohnt werden. Auf dem wunderbaren Sportgelände entwickelte sich vom Anpfiff des überragenden Schiedsrichters Jannik Schwarz aus Neuenstein ein Spiel, was alle Fußballfans förmlich von den Sitzen reißen sollte. Unglaublich schnell und intensiv das Spiel, jeder Zweikampf wurde mit unglaublicher Intensität auf beiden Seiten geführt, wo es auch mal krachte, aber beide Mannschaften sich dabei immer in die Augen schauen konnten.

Schwächen beim Gegner zu Beginn bei Standards. Jeder Eckstoß von unseren Kickern wurde englisch hart und mit viel Zug oft in den gegnerischen Fünfmeterraum geschlagen, wo es immer lichterloh brannte. Der erste nach 100 Sekunden, wo viel Durcheinander im Asteroder Strafraum herrschte, aber letztlich konnte der Gegner in höchster Not noch klären.

Die Taktik von Sebastian und Matthias ging voll auf. Man stand erst sehr tief, gab das Mittelfeld preis, stand dabei unglaublich kompakt im Zentrum und zwang den Gastgeber damit entweder hinten quer zu spielen oder den langen Ball zu schlagen.

Da aber stand unsere Abwehr bombensicher, fing alles ab und versuchte schnell in die Spieleröffnung zu kommen. „Magier“ und Schlitzohr Matthias führte in der 27.min nach einem Foul an Andre blitzschnell, zu schnell für den Gegner, einen Freistoß aus 27 Metern aus, traumhaft flog der Ball über die Mauer, doch sensationell, wie der gegnerische Keeper die Pille noch aus dem unteren Eck zur Ecke lenken konnte.

Sehr variantenreich auch unsere immer gefährlichen Ecken. Diesmal kam der Ball auf den ersten Pfosten, der aufgerückte Eric nahm das Leder direkt aus der Luft, verfehlte das große Ziel aber ganz knapp.

Asterode sichtlich konsterniert, brauchte 20 Minuten für eine erste Annäherung, aber die hatte es in sich. Ein allererster kleiner Fehler beim Spielaufbau brachte unseren Gegner in Ballbesitz, sofort zog der Spieler ab, der Ball wurde immer länger und landete auf der Oberkante der Latte.

Beide Teams spätestens jetzt mit viel Respekt voreinander, keiner wollte den ersten Fehler machen, lieber spielte man den kurzen Ball, Zuspiele in die Schnittstellen waren erst einmal tabu, Ballbesitz war wichtiger. Die „Schwälmer“ Mitte der ersten Halbzeit jetzt oft am Ball, versuchten es mehr und mehr durchs Zentrum, hier auch der ein oder andere Fehler auf unserer Seite, aber sofort reagierte man.

Matthias zog sich ein paar Meter mehr zurück und spielte hier einen überragenden Quarterback vor der eigenen Abwehr. Antizipierte fantastisch, fing viel Bälle ab, um dann beim Umschaltspiel seine Angreifer Robin, Nico und Andre mit unglaublich präzisen Pässen in Szene zu setzen. Das allein war schon das Eintrittsgeld wert.

Nach 28 Minuten noch eine Schrecksekunde. Unsere Defensive wartete auf den Abseitspfiff, der kam nicht, Asterode so in bester Schussposition, aber der Gegner verfehlte ganz knapp das Tor von Niklas. Sekunden später noch eine Unordnung unserer Abwehr. Super der Ball hier über unsere Abwehr, Gegner mit anscheinend freier Bahn, aber galaktisch, wie Nico Jakob die „Monsterrätsche“ ansetzte und im allerletzten Moment das sichere Gegentor verhinderte.

Der Gastgeber zeigte seine große Klasse immer dann, wenn bei uns der Ball mal verloren ging. Superschnell in der 33.min das Umschaltspiel vom Gegner, sehr gut ging es über die rechte Außenbahn, schnell und hart der Querpass in die Mitte, den Schuss konnte unsere Abwehr nicht blocken, hatte aber das Glück des Tüchtigen, als der Ball nur an die Latte ging.

Die Offensive von Asterode stark, aber die Schwäche in der Abwehr blieb weiter. In der 38.min wieder ein Eckstoß in den Strafraum, Andre Itter eigentlich nicht der körperlich größte, schnappte sich das Leder, drehte sich wie früher Gerd Müller mit seinem Allerwertesten um den Gegenspieler herum und wurde vom „gefällt“. Klare Sache, Elfmeter. Den verwandelte Nico Karwath, der Mann für die ruhenden Bälle, eiskalt zum 1:0.

Das passte natürlich wie die Faust aufs Auge, die Taktik von unserer Elf ging damit voll auf. Es war allerdings auch klasse anzuschauen, wie unsere Jungs immer für den Mitspieler da waren, kleine Fehler wurden im Kollektiv ausgebügelt. Man machte weiter die Räume zu, griff den Gegner kurz hinter der Mittellinie an und sorgte für ganz viel Stress beim Gegner.

Die Halbzeitführung etwas glücklich bei den zwei Lattentreffern, aber auch das muss man sich erst einmal erkämpfen. 90 Sekunden waren in der 2.Hälfte gespielt als der Zauberer von Haddamar wieder seine Magie unter Beweis stellte. Super die Balleroberung von Andre im eigenen!! Strafraum, schnell und wunderschön die eigene Spieleröffnung zu „Harry Matthias Potter“, der zauberte aus seinem goldenen Füßchen eine genialen, fantastischen und auf den Punkt genauen Pass in den Lauf von Robin, unser „zweitschönste Spieler“ hatte freie Bahn, doch im letzten Moment ließ sich unser „Turbostürmer“ den Ball noch klauen.

Im Gegenzug ein Lapsus von unserem Innenverteidiger, frei kam der Stürmer zum Abschluss, verfehlte aber knapp unser Tor. In der 54.min hatte der Man of the Match das 2:0 auf dem Fuß. Wunderbar und schnell erneut unser überragendes Umschaltspiel, schnell ging es über den immer stärker werdenden Moritz, der überragend für Matthias auflegte. „Matze“ locker am Gegenspieler vorbei, legte sich 18m vor dem Tor das Leder maßgerecht hin und zog ab. Eigentlich immer ein todsicheres Tor, die Dinger macht unser Spielmacher eigentlich im Schlaf und mit „Hausschuhen“ rein, aber diesmal ging die Kugel am Tor vorbei.

Unser Team jetzt stark, sehr gute Offensivaktionen, wo aber dann die letzte Konsequenz fehlte, um den zweiten Treffer zu machen. Nach einer Stunde Elfmeter. Andre war wie fast immer nur ein Foul zu bremsen, die Gastgeber forderten außerhalb des Strafraums, aber der starke Schiedsrichter ließ sich beeindrucken und zeigte auf den Punkt.

Viele Diskussionen, aber alles im ruhigen Rahmen. Selbst an der Außenlinie ein toller freundschaftlicher Dialog zwischen Lars und den gegnerischen Fans, so soll es immer sein. Den Elfmeter verwandelte wieder Nico Karwath bombensicher und es stand 2:0.

Eine beruhigende Führung, doch man konnte an den Reaktionen an der Außenlinie erkennen, dass die Gastgeber noch lange nicht aufgegeben hatten. Beim 1:2 Anschlusstreffer eine unglückliche Verkettung von Fehlern unserer Spieler, der eiskalt vom Gegner ausgenutzt wurde.

Im Gegenzug sofort die Riesenchance zum 3:1. Wieder Ausgangspunkt Matthias, herrlich und wunderschön der Pass zu Robin, der tanzte im Strafraum Wiener Walzer mit einem Gegenspieler, zog an ihm vorbei, wunderbarer Schuss mit rechte, der Torwart geschlagen, aber das „verdammte“ Leder sprang vom Innenpfosten ins Feld zurück. Was für ein Pech!!

Doch es kam noch schlimmer. Wieder im Gegenzug ein unnötiger Eckball, der kam in den Strafraum und hier stand unsere sonst souveräne Defensive schlecht und urplötzlich stand es 2:2. Das Spiel schien nun endgültig zu kippen, Asterode wurde immer stärker, auf unserer Seite ging vor allem die bis dahin überragende Ordnung verloren.

Klasse aber, wie sich unsere Kicker jetzt halfen, der Geist der Musketiere schwebte förmlich über ihren Köpfen und man besann sich wieder auf die alten Tugenden. Robin war in der 77.min nicht zu halten, zog unwiderstehlich in den Strafraum, konnte aber im letzten Moment geblockt werden. Sekunden später wieder der Mann mit dem einbauten Turbo(Robin), legte an der Strafraumgrenze für seinen Kapitän Moritz auf und der machte seinem Namen als „Scharfschütze John Moritz Wayne) alle Ehre und jagte das Leder zum 3:2 ins linke untere Eck. Geiles Tor!!!

Doch es war noch lange nicht vorbei. Asterode mit unglaublichem Kampfgeist kam viel über ihre rechte Seite, wo Lars sich oft zwei!! Gegnern gegenüber stand. In der 81.min das 3:3, auch das eigentlich unnötig, aber Tore fallen eben nun einmal nach Fehlern.

Aber kein Vorwurf untereinander, unsere Mannschaft hat so einen tollen Charakter, da wird nicht gemeckert, sondern sofort aufgebaut. Sebastian wollte sich mit dem Remis nicht zufriedengeben und wechselte mit Justin Sinning einen weiteren Angreifer ein. Und der machte sofort Alarm. Wunderbar in der 85.min die gigantische Balleroberung von Nico Jakob, sofort das schnelle Umschaltspiel auf Justin, der war vom Gegenspieler nicht zu halten, traumhaft die Flanke, fantastisch der Kopfball von Andre? aber überirdisch, wie der gegnerische Torhüter den Ball aus dem Eck kratzte.

Der Herzschlag der Fans und Trainer schon weit über dem Anschlag, man konnte sich kaum eine Zigarette anstecken, so stark zitterten die Finger. Asterode schwamm jetzt in der Abwehr, doch das konnte unser Team nicht mehr nutzen und so blieb es in einem denkwürdigen Spiel, was so schnell keiner vergessen wird, beim letztendlich gerechten  Remis.

Wir können als KiLoHa Fans sehr sehr stolz auf unsere „Männer“ sein. Es macht wieder einen riesengroßen Spaß, Spiele unserer Mannschaften zu besuchen, die mit viel Mut, Leidenschaft, Kampf und nicht zu vergessen, tollem Fußball, unsere Herzen erobert haben.

Noch ein Wort zum Schiedsrichter. Wir haben selten einen so ruhigen, souveränen, klaren Referee gesehen, der sich immer auf Ballhöhe befand und deshalb auch jede Entscheidung von ihm richtig war. Schade, dass dies Zuschauer und Spieler nicht sehen und immer noch was zu meckern haben.

Wir jedenfalls sagen Chapeau Jannik Schwarz für eine ganz ganz starke Leistung.