I. Mannschaft mit überragendem Kraftakt

27.08. | 15:00 | Haddamar

SG KiLoHa I : FC Körle I | 1:1

Das Aufgebot: Niklas Wissemann, Nico Jakob, Serhat Bingül, Eric Poos, Robin Greif, Matthias Tropmann, Moritz Ritter, Jan Wicht, Nico Karwath, Florian Wrobel, Sven Eubel, Niklas Michels, Martin Geisser, Joe Feige

Eigentlich ist jedes Spiel, was die personelle Lage bei unserer I. Mannschaft angeht, ein Tanz auf der Rasierklinge. Der Kader dünner als ein 80g Papier, jeder Ausfall, egal ob Verletzung, Krankheit, Liebesurlaub, Arbeit oder „Hochzeit“ sind fast schon tödlich und stellen die Trainer vor schier unlösbare Aufgaben. Und trotz allem, sollen wir es Ärger nennen, sind die beiden auch für die II. Mannschaft da, lassen alle geplanten Ersatzspieler noch in der Reserve spielen und gehen ins Match ohne einen frischen Spieler auf der Bank.

Für uns immer wieder eine faszinierende Eigenschaft der beiden, die nicht viele Trainer haben, zeigen damit, dass es bei der SG KiLoHa nicht nur eine, sondern zwei Mannschaften gibt, wo alle Spieler gleichgestellt sind. Einfach nur herausragend diese Einstellung, für einige Fans dagegen ein absolutes Harakiri, was auch voll in die Hose gehen kann.

Heimspiele zu verlieren ist besonders für Matthias ein absolutes Tabu, egal wer auf dem Platz steht, hier muss jeder über seine Grenzen gehen, um die „Festung Waldstadion“ gegen alle Gegner dieser Welt zu verteidigen.

Lars Draude und Andre Itter fehlten diesmal, dafür rückten Nico Jakob und Florian Wrobel ins Team, auf der Bank nahmen Joe Feige, Martin Geisser und Niklas Michels Platz. FC Körle 69 gehörte noch nie zu unseren Lieblingsgegnern, jedes Spiel in der Vergangenheit war nicht nur hart umkämpft, sondern sprengte auch oft den fairen Rahmen. Der Auftakt in die neue Saison für die Gäste mit zwei Siegen fantastisch, dann setzte es im dritten Match eine hohe Heimniederlage, was aber sicher unseren Gegner noch mehr anstachelte die Niederlage wieder schnell wettzumachen.

Auf unserer Seite blieb man weiter beim alten System, wollte erst einmal sicher stehen um dann mit variablem Spiel unsere Angreifer in Position zu bringen. Es darf sich keiner verletzten, so das  Stoßgebet in Richtung der vielen Wolken, die über dem Waldstadion hingen. Nicht weil man den Jungs auf der Bank nicht vertraute, aber die hatten schon 90 Minuten in den Beinen und wer mal Fußball gespielt hat weiß, wie schwer es dann ist, noch einmal bei den „großen“ ins Wasser geworfen zu werden.

Körle in der Anfangsphase mit viel Ballkontrolle, viel lief der Ball hinten rum, um dann das Mittelfeld mit langen Pässen auf ihre schnellen Stürmer zu überbrücken. Wie in der 06.min. Unsere Abwehr auf einer Linie, schnell und englisch lang kam der lange Ball auf die Außenbahn, schulmäßig ging es bis zur Grundlinie, hart die Hereingabe in die Mitte, doch überirdisch, wie Nico Jakob mit all seiner Routine, der Kerl ist ja erst 23 Jahre, souverän klärte.

Körle, auch wenn sie es nicht zugaben, klarer Favorit, zeigten auch eine gute Anfangsphase, wo der Ball lief, die Stürmer immer den Bällen entgegenkamen, prallen, ne, heute sagt man ja klatschen, ließ und sofort sich auf dem Absatz drehten und den Vorwärtsgang einschalteten. Hatte unsere Mannschaft den Ball, zogen sich die Gäste zurück, liefen dann aber 10 Meter hinter der Mittellinie an und versuchten Bälle zu „klauen“.

Darauf stellte sich unser Team schnell ein und kreierte in der 11.min einen traumhaften Angriff, wo beim Abschuss aber der Fußballgott zum ersten Mal, aber nicht zum letzten Mal auf unserer Seite war. Der Angriff hier wie aus dem Lehrbuch. Beim Spielaufbau zeigte Moritz, dass er nicht nur als Scharfschütze seine Stärken hat, machte hier wunderbar den Ball fest, um mit einem traumhaften Zuspiel Nico Karwath einzusetzen.

Das “Schlitzohr“ der SG KiLoHa erkannte das sein Nebenbuhler im „Kampf“ um den schönsten Mann der SG, Robin  Greif, in Position lief, passte schnell, zu schnell für den Gegner, fantastisch in die Mitte, wo Robin den Ball mit einer phänomenalen Direktabnahme aufs Tor knallte. Der Keeper schon geschlagen, aber unglaubliches Pech für Robin, als das Leder von der Unterkante der Latte ins Feld zurück prallte. Schade, das wäre sicher das Tor des Monats geworden.

3 Minuten später die nächste tolle Szene unserer wunderbaren Mannschaft. Wieder der unglaublich schnelle und direkte Spielaufbau, mit „One-Touch-Fußball“ wurde die gegnerische Abwehr ausgehebelt und Moritz in Position gebracht. 16 Meter vor der Kiste eigentlich eine Leichtigkeit für den „John Wayne“ von Haddamar, doch diesmal fehlte unserem Kapitän eine „Pistolenlänge“ zum Glück und dem verdienten 1:0.

Die Effektivität, die unsere Elf im letzten Spiel so stark gemacht hatte, ging uns gegen Körle etwas ab und es sollte noch ärgerlicher kommen. Ganz stark unser „Abwehrriese  Nico Jakob, der die Zweikämpfe mit einer Leichtigkeit gewann, die alle verblüffte. Dabei blieb es aber nicht. Sofort nach der Balleroberung ging der Junge ab wie „Schmidts Katze“, startete sofort den Gegenangriff und glänzte mit genauen und schnellen Pässen in die Schnittstellen des Gegners.

Die dritte 100% Chance nach 28 Minuten. Grandios die Spieleröffnung vom „Sechser“ Jan Wicht, auf den Punkt genau kam hier sein Zuspiel auf den schnellen Robin, der allein aufs Körler Tor zu, musste die Pille eigentlich nur noch am Keeper vorbei legen, kam aber leider nicht an dem vorbei. Es war zum Haareraufen, aber es ging noch weiter.

Nur 4 Minuten später wieder der Fußballgott gegen uns. Die wackelige Gästeabwehr konnte einen Eckball nur vor die Füße von Sven Eubel klären, der nahm das Lederdirekt, hätte das Ziel allerdings um Längen verfehlt, aber die Pille landete genau bei Serhat, der am langen Pfosten das Leder in Richtung Tor bugsierte, schon zum Jubeln ansetzte, aber unglaublich wie der Ball vom Innenpfosten ins Feld zurücksprang. Was für ein Pech!!!

Sven erklärte nach dem Spiel den Fans, das natürlich hinter seinem „Schrapper“ klare Absicht lag und er den freistehenden Serhat gesehen hatte. Das glaubten ihm aber nicht viele!! Trotz der Riesenchancen und dem großen Pech, fast schon Unglück, fehlte einigen eine gewisse Körpersprache und Körperspannung. Da war ab und an das Umschaltspiel zu behäbig, auch fehlte der scharfe, schnelle Zug mal durchs Zentrum. Man hatte doch eigentlich die Schwachstellen beim Gegner offen gelegt, nutzte das aber nicht mit der letzten Konsequenz aus.

Und wie grausam der Fußball ist, zeigte die 36.min. Bei der Spieleröffnung in der gegnerischen Hälfte der einfache Ballverlust, sofort kam der lange Ball der Gäste, wo unsere Abwehr aufgerückt war, blank auf der Außenbahn und in der Mitte stand, Körle den Konter allerdings auch überragend zu Ende spielte und mehr als glücklich mit 0:1 in Führung ging.

Fast postwendend die Chance zum Ausgleich. Bei einem Missverständnis hatte das größte Schlitzohr Nordhessens, Nico Karwath, den Braten gerochen, holte sich das Leder, zog wie ein Ferrari am Trabi vorbei, zog aus 15 Metern mit links ab, aber der ansonsten „kühlste Kühlschrank“ unserer SG zielte dabei genau auf den Torhüter. 

Zu Beginn der 2. Halbzeit fehlte unserem Team erst einmal der Mumm, auch wollte man nicht gleich dem Gegner ins offene Messer laufen. Aber man bekam auch keinen richtigen Zugriff auf das Spiel, der Gegner dagegen stand tief und lauerte auf Konter. Es fehlte hier auch die Aggressivität im Zweikampf, die zweiten Bälle landeten dazu auch fast alle in den Füßen des Gegners. Ein Grund dafür auch die frühen verletzungsbedingten Wechsel von Sven Eubel und nach einer guten Stunde auch noch die Verletzung vom Besten, Nico Jakob.

Doch wenn unser Team was hat, dann Moral, Mut und die Leidenschaft alles zu geben. Man stand nach einer Stunde höher, zwang die Gäste immer mehr zu langen Bällen, wo Serhat und Co gut standen, aber nicht alles gegen die schnellen Gegner verhindern konnten. Es gab dann doch ein zwei brenzlige Situationen, die aber letztlich geklärt werden konnten.

In den Mittelpunkt rückte jetzt immer mehr der Schiedsrichter, der nach einer guten ersten Halbzeit nun völlig seine Linie verlor und einen Fehler nach dem anderen auf beiden Seiten machte. Brachte so ganz viel Hektik ins bis dahin superfaire Spiel, das nun öfters aus dem Ruder lief. Am Ende waren es 8 Gelbe Karten, wovon eine, ohne zu übertreiben, dunkelrot war.

Die Zeit spielte natürlich für die Gäste, auch machte unser Team den Fehler nicht den ganzen Platz zu nutzen. Oft ballte sich alles auf einer Seite, wo sich dann viele Spieler auf engstem Raum zusammen drängten. Da fehlte die Übersicht zur Spielverlagerung, aber wer an die Kugel getreten hat, weiß wie schwer das manchmal ist. Matthias auf dem Feld und Sebastian an der Linie versuchten was zu ändern, drehten an kleinen Schräubchen, stellten damit um und versuchten neue Impulse zu setzen. Die Unsicherheit förmlich zu greifen, unsere Jungs konnten nicht so hochfahren, wie man sich das eigentlich vorgestellt hatte. Nicht Fisch und nicht Fleisch, so der Spruch des Tages, aber noch hoffte man auf den Luckypunch, den einen Moment.

Nach 73 Minuten eine gute Freistoßposition, aber Nico zielte genau auf den Keeper. 100 Sekunden später die Situation, wo es keine Gelbe mehr geben durfte, sondern nur noch die Rote Karte nach dem bösen Foul an Eric, wo Gott sei Dank die Knochen heile blieben. Unverständlich das Maß, was der Mann in Gelb nun anlegte. Für jedes Wort, fürs Trikot ziehen gab es Gelb und hier bei diesem Einsteigen auch nur die Gelbe Karte. Im Lehrbuch steht das jedenfalls nicht.

„Butsche“ forderte von außen noch mehr Bewegung, Siel ohne Ball, auch das Spiel durchs Zentrum zu forcieren, aber es wurde offensichtlich, dass die Körner immer weniger wurden, das Spiel hatte bei allen viel Kraft gekostet.

Man löste jetzt auf, spielte hinten Mann gegen Mann, was dem Gegner natürlich Räume zum Kontern ermöglichte. Wie in der 80.min. Der Gegner in Überzahl, spielte den Konter auch gut aus, aber genial, wie Niklas sich ganz lang machte und mit einer fantastischen Parade das 0:2 verhinderte. Das machte noch einmal Kräfte frei, alle warfen die letzten „Körnchen“ in die Waagschale und tatsächlich schafften es das wunderbare Team, das Waldstadion in der 85.min zum Beben zu bringen. Wenn nichts geht, wird die gute alte Tugend ausgepackt und es geht lang und länger mit dem Ball nach vorne.

Als keiner mehr dran glaubte, klappte es doch noch. Niklas Wissemann kickte das Leder über 45 Meter in die gegnerische Hälfte, hier schraubte sich Nico Karwath in den halmerschen Himmel, leitete, er war es wirklich, die Pille in den Lauf von Robin Greif, schnell wie ein Pfeil lief unser Robin allen Gegnern davon und knallte das Leder zum 1:1 in die Maschen. Was für ein geiles Tor und wie grandios wurde der erste Saisontreffer vom  jungen schönen Mann gefeiert.

Doch es war noch nicht vorbei. Zwei Minuten nach dem Ausgleich noch einmal die Chance für Körle, unverständlicherweise machte unser Team hier auf und brachte sich fast noch um die Früchte des großen Kampfes. Der Schiedsrichter hatte trotz der Schelte von beiden Seiten weiter sichtlich Spaß und ließ 6 Minuten nachspielen, wo dann aber nichts mehr passierte.

Am Ende ein 1:1, nach den vielen guten Chancen in der ersten Halbzeit, wo auch viel Pech im Spiel war, wäre ein Sieg verdient gewesen. Aber man hätte auch verlieren können, deshalb kann man mit dem angestrebten Punkt zufrieden sein. Erneut hat unsere personell arg gebeutelte Mannschaft kämpferisch alles gegeben und diese Leidenschaft, den Kampfgeist, um Berge zu versetzen wollen unsere Fans doch sehen und bekommen das bis jetzt in jedem Spiel eindrucksvoll gezeigt. Weiter von Spiel zu Spiel denken und Pünktchen für Pünktchen sammeln muss die Devise sein. Es werden auch mal Niederlagen kommen, doch wenn sich unser Team auch dabei gut verkauft, ist alles okay.

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Man of the Match

Nico Jakob

Nico ist ein Krieger, wie ihn sich jeder Trainer dieser Welt wünscht. Antrittsschnell, gutes Stellungsspiel und seine unglaublich Zweikampfstärke, egal, ob beim Luft – oder Bodenkampf. Wenn die Gegenspieler in seine Augen schauen, bekommen sie schon Angst. Mit seinem Blick, der Steine zum Erweichen bringt, verschafft sich Nico in jeder Situation, in jedem Duell, viel Respekt. Fantastisch gegen Körle auch sein Umschaltspiel, schnell wie ein „Windhund“ legte er nach der Balleroberung den Vorwärtsgang ein und brachte hier mit klugen Pässen seine Mitspieler in Position. Schade, dass er verletzt ausscheiden musste, da fehlte dann unseren Trainern ein wichtiger Baustein.

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