Das Aufgebot: Niklas Wissemann, Eric Poos, Sven Eubel, Serhat Bingül, Jan Wicht, Matthias Tropmann, Max Löber, Nico Jakob, Nico Karath, Robin Greif, Andre Itter, Unmet Ekmen, Martin Geisser, Niklas Michels

Wenn ein Tabellendritter gegen den Tabellenletzten spielt, geht man immer davon aus, dass der Letzte in der Tabelle keine Chance hat. Aber nicht so in der KOL, wo an einem guten Tag jeder jeden schlagen kann. Na ja, bis vielleicht auf die „großen Drei“, Felsberg, Jesberg und Schrecksbach.

Auf keinen Fall eine Mannschaft unterschätzen, so könnte die Devise von Trainer Matthias Tropmann vorm Spiel gegen die SG DiNaTro an sein Team gewesen sein. Alle unsere Jungs mussten sich nach der Arbeit mächtig beeilen, um pünktlich auf dem Sportplatz in Trockenerfurth zu sein.

So schön die Freitagabendspiele für die Zuschauer sind, bei den Fußballern ist es eine echte Hetzjagd, direkt vom Arbeitsplatz zum Sportplatz zu fahren. Es ist ja nicht nur die Anreise, zu einem Spiel gehört auch eine gewisse Vorbereitung dazu.

Unsere Jungs stellten sich am Freitagabend dieser Herausforderung, wollten unbedingt den Sieg im Heimspiel gegen Englis mit einem weiteren Sieg und 3 Punkten gegen DiNaTro bestätigen. Mit dann 21 Punkten hätte man das Ziel der 1. Halbserie schon nach 10 Spielen erreicht. Etwas unglaubliches, mit dem vor der Saison nicht einmal der größte Optimist gerechnet hatte. Kurzfristig fiel mit Erkältung einer unserer wichtigsten Spieler, Kapitän Moritz Ritter, aus, aber auch das steckte Matthias Tropmann und sein Team weg.

Unter Flutlicht entwickelte sich über 95 Minuten ein Spiel, was nichts für schwache Nerven und an Spannung kaum zu überbieten war. Klasse, dass wieder 60 unserer Fans die Fahrt zum Auswärtsspiel auf sich genommen hatten, wie so oft in dieser Saison waren sie für eine überragende Mannschaft der 12,13, 14 und 15 Mann.

In der ersten Hälfte blieb es noch trocken, der Regen setzte erst nach der Pause ein, doch eins war gleich in beiden Halbzeiten. Der Gastgeber agierte mit vielen langen Bällen auf ihre schnellen Spitzen, unsere Elf dagegen versuchte die Spieleröffnung spielerisch zu lösen. DiNaTro war erst einmal erfolgreicher und ging in der 22.min fast aus dem Nichts mit 1:0 in Führung.

Postwendend aber der 1:1 Ausgleich von Matthias nach der Vorarbeit von Serhat. Auch das hielt nur 3 Minuten, und erneut konnten die Gastgeber eine Unsicherheit in unserer Defensive zum glücklichen 2:1 nutzen.

Das Spiel in dieser Phase sehr zerfahren und der Schiedsrichter verhalf sich hier mit mehreren Gelben Karten. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff, in der 51.min!!!, eine wunderschöne Aktion vom genialen Robin, der fantastisch auflegte für Max Löber und unser „Benjamin“ hatte dann keine Mühe, um mit seinem ersten Treffer für die SG KiLoHa den 2:2 Halbzeitstand zu erzielen.

Nur 3 Minuten waren in der 2. Hälfte gespielt, als Serhat den Führungstreffer auf dem Kopf hatte, scheiterte aber gut reagierenden Torhüter der Gastgeber. Jetzt aber der KiLoHa Express in voller Fahrt. Robin wurde super freigespielt, hatte freie Bahn, schoss zum Entsetzen unserer Fans leider nur den Torhüter an. Der folgende Eckball nur kurz abgewehrt, kam genau auf den Schlappen von Sven Eubel, 18 Meter vor der Kiste nahm Sven die Pille direkt aus der Luft, doch wieder war der überragende Keeper von DiNaTro da und fischte das Leder aus der Ecke.

Unsere beiden „Schönsten“ dann mit einem traumhaften, anders kann man es nicht nennen, Zusammenspiel nach einer Stunde. Nico Karwath legte in den Lauf von Robin, der wieder allein vorm Torwart, scheiterte aber erneut.

Robin ist ja der Traum aller Schwiegermütter, der immer gutgelaunte und hübsche junge Mann, finden alle unsere Mädels, wandelt beim Fußball aber immer auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Aber ganz ehrlich, dieser schmale Grat macht den Burschen auch unglaublich sympathisch, man freut sich als Fan mit ihm bei gelungenen Aktionen, leidet aber auch wie ein Hund bei den schlechten.

Matthias, der wieder ein unfassbares Spiel ablieferte, hatte die Nase voll und setzte jetzt seine Duftmarke. In der 69.min war er vom Gegner nicht zu halten, sah den Kopfballgiganten Andre in Position laufen, zauberte eine wunderbare Flanke auf den Kopf von „Andre Horst Hrubesch Itter“, der Herrscher der Trockenerfurther Lüfte schraubte sich in die Höhen und köpfte gegen die Laufrichtung vom Torwart schulmäßig zum 2:3 ein. Was für ein Tor!!!

Mittlerweile war der Regen stärker und die Sicht schlechter geworden, denn wie anders soll man die Szene in der 70.min erklären. Alle Zuschauer und Spieler beider Mannschaften hatten das Foul an Matthias in unserem Strafraum gesehen, die Spieler stellten das Spielen ein und warteten auf den Pfiff vom Schiedsrichter. Der kam aber nicht und so schob der eingewechselte Kicker von Dillich das Leder zum 3:3 ins Netz.

Aber wir haben ein Team, was sich niemals aufgibt und auch solche „Schicksalsschläge“ wegsteckt. Spieler, die Kraft aus solchen Entscheidungen ziehen und mit genialen Aktionen Impulse setzen. Wie nach 80 Minuten. Serhat brachte hier einen Freistoß millimetergenau auf den Kopf von Matthias, der angestachelt von dem Kopfballungeheuer Andre Itter, schraubte sich hoch, war gut einen Meter in der Luft und köpfte unhaltbar für den starken Torhüter zum 3:4 ins Tor. Der Wahnsinn.

Unsere Fans völlig aus dem Häuschen, machten viel Lärm, unterstützen unsere Jungs in einer beeindruckenden Manier, die Spieler bekamen dabei regelrecht Flügel, spielten die letzten endlosen Minuten clever herunter und feierten nach dem Schlusspfiff einen neuen fantastischen Sieg. Da hatte sich das wunderbare Team auch echt verdient, wir gratulieren ganz herzlich und ziehen wie oft schon unseren Hut. Klasse Jungs!!!!