I. Mannschaft mit einem Remis gegen Neuental/Jesberg

08.10. | 15:00 | Haddamar

SG KiLoHa I : SG Neuental/Jesberg I | 2:2

Das Aufgebot: Niklas Wissemann, Eric Poos, Serhat Bingül, Moritz Ritter, Matthias Tropmann, Sven Eubel, Max Löber, Robin Greif, Nico Karwath, Andre Itter, Florian Wrobel, Umut Ekmen, Niklas Michels, Martin Geisser, Maurice Michels

Selbst die kühnsten Optimisten, auch wir nicht, hatten mit diesem sensationellen Saisonverlauf unserer I. Mannschaft gerechnet. Nicht nur sportlich hat das Team herausragendes geleistet, auch was Identifikation zu Fans und Verein angeht, haben die Jungs Großartiges vollbracht. Wir, die Spieler, der Vorstand und vor allem die Fans sind wieder ein Verein. Etwas, was es seit langem nicht mehr gegeben hat.

Das nach dem Start irgendwann ein Einbruch kommt, war allen, die ein bisschen Fußballsachverstand haben, klar. Aber man kann ruhig einmal hinfallen, muss dann eben nur wieder aufstehen. Nach der Niederlage gegen den ersten „Großen“ Felsberg/Lohre kam am Sonntag die SG Neuental/Jesberg, ebenfalls eine der Mannschaften, die um den Titel mitspielen wollen.

Auf unserer Seite wird es mit jedem verdammten Spieltag kritischer. Hatten wir zu Beginn noch das Glück mit wenigen Ausfällen, so kommt es nun knüppeldick. Neben Lars Draude fielen noch kurzfristig Nico Jakob und Jan Wicht krankheitsbedingt aus, deshalb mussten die angeschlagenen Matthias Tropmann, Florian Wrobel, Sven Eubel, Andre Itter und Moritz Ritter auf die Zähne beißen und versuchen so lange wie möglich durchzuhalten.

Auch der Gast Neuental/Jesberg, so ehrlich sind wir natürlich, mit personellen Sorgen, hatten aber trotzdem immer noch genug sportliche Klasse in ihren Reihen, wie sich im Spiel auch zeigte. Unsere Ersatzbank muss man hier einfach einmal besonders erwähnen. Es ist einfach grandios, wie sich Niklas Michels, Maurice Michels und Martin Geiser nicht nur zur Verfügung stellen, sondern durch ihren Trainingsfleiß zu ganz wichtigen Spielern für unsere Trainer geworden sind. Der Vierte im Bunde ist Umut Ekmen, der nach seiner langen Verletzung noch Zeit braucht, um auf seine alte Form zu kommen.

Nicht wenige unserer Fans hatten ein eher mulmiges Gefühl vorm Anpfiff, aber nicht so unsere Spieler. Konzentriert von den Zehen bis in die Haarspitzen schon beim Aufwärmprogramm, Körpersprache und Körperspannung konnte man auf den Gesichtern förmlich ablesen. Das aber auch bei den Gästen zu sehen, die wollten natürlich 3 Punkte, um den Abstand zur Tabellenspitze nicht zu groß werden zu lassen.

Man war gespannt auf die Taktik von Matthias gegen den haushohen Favoriten, konnte dann schnell erkennen, das alle schnell hinter den Ball kommen wollten und bei Balleroberung mit schnellem Umschaltspiel gute Konter zu fahren.

Gerade einmal 100 Sekunden waren gespielt, als unseren Fans fast das Herz stehen blieb. Wieder so ein Rückpass auf unseren Keeper, dessen „Notschlag“ landete in den Füßen des Gegners, der Schuss dann hart und platziert, aber Niklas entschärfte den überragend. Anschließend unsere Elf besser im Spiel. Versuchten, den Gegner früh zu stressen, rückte aber nicht alle konsequent nach, der Respekt vor den Gästen doch groß. Warum zeigte die 10.min. Superschnell ging es bei Jesberg nach dem Ballgewinn über die Außenbahn, gut der Rückpass, auch der Schuss stark, aber erneut war unser Keeper auf dem Posten.

Matthias zog sein Team jetzt noch weiter zurück, um eben diese schnellen Konter nicht zuzulassen. Jetzt eine Phase, wo es auf beiden Seiten viel „wildes Spiel“ gab, die Bälle wurden zu leicht hergeschenkt, keine Mannschaft konnte sich hier Vorteile erspielen. Nach 20 Minuten eine gute Spielverlagerung von Matthias auf Robin, die Abwehr der Gäste konnte vor Robin klären, doch die Pille landete in den schönen Beinen von Florian Wrobel. Der nahm die Pille direkt, hatte er im Urlaub geübt, leider ging seine „Granate“ genau auf den Jesberger Torhüter. Stark in dieser Phase Sven Eubel, der unheimlich stark bei den Angriffen der Gäste antizipierte, viele Bälle eroberte und einige Angriffe schon im Keim erstickte.

Die 1:0 Führung fast wie aus dem Nichts, doch dafür war das Tor umso schöner. In der 25.min ein fantastisches Umschaltspiel nach der Balleroberung, das Leder landete in den Beinen von „Moritz John Wayne Ritter“, der ist nicht nur ein begnadeter Scharfschütze, sondern hat auch die Gene eines Spielmachers. Erkannte mit seinem überragenden Auge die Lücke im gegnerischen Mittelfeld, preschte da hinein, sah aus den Augenwinkeln wie sich der „Unglaubliche unserer SG“, Nico Karwath, in den Rücken der Abwehr schlich, wunderbar und überirdisch dann die Flanke von „Mo“ genau auf den Kopf von Nico und was der dann machte, kann man kaum beschreiben. Schraubte seine ca. 75kg wie ein Weißkopfadler in die Haddamarer Lüfte, stand sekundenlang wie „Supermann“ in der Luft, schaute was der Torwart machte und köpfte gegen dessen Laufrichtung zum 1:0 ins Tor.

Was für ein geiler Treffer!!

Das können nicht viele, aber wir haben gleich zwei von dieser seltenen Art der Fußballgötter, aber dazu kommen wir noch. Das 1:0 sollte allen Kickern doch Sicherheit geben, nur warum wollten unsere Abwehrspieler immer wieder den Torwart mit ins Spiel nehmen? Ballbesitz ist gut, aber manchmal hilft auch nur noch der rustikale lange Ball nach vorne.

So stieg der Puls bei den Fans mit jedem Rückpass in gefährliche Höhen, die Zigaretten gingen gar nicht mehr aus. Der Fußballgott und viel Glück mussten unserer Elf in der 33.min helfen. Nach einem Missverständnis im Mittelfeld landete der Ball in den Reihen des Gegners, schnell, zu schnell für unseren Manndecker, ging es über die Außenbahn, stark der Ball in den Strafraum, der Gegner mit freier Schussbahn, scheiterte an Niklas, das Leder kam noch einmal zum Angreifer, aber von da ins Toraus.

Puh, Glück gehabt.

Nun drängte Jesberg auf den Ausgleich, hatte jetzt das „Momentum“ und nur 4 Minuten später die nächste große Möglichkeit. Hier aber zeigte Serhat seine einsame Klasse als bester Innenverteidiger der KOL, klärte sauber und fair mit einer phänomenalen Grätsche.  Wenige Sekunden später der nächste Auftritt von Serhat. Der Rückwärtsgang passte in der 40.min auf unserer Seite nicht, schnell kam der Ball in die Spitze, doch wieder der unnachahmliche Serhat mit einer Übersicht, die seinesgleichen sucht.

Zur Halbzeit ein etwas glückliches 1:0. Jesberg mit der besseren Struktur im Spiel, machten da aber zu wenig daraus. Allerdings auch der großartigen kämpferischen Leistung unserer Kicker geschuldet, die sich mit ganz viel Leidenschaft in jeden Zweikampf warfen und ganz viel davon gewannen. Dafür investierten unsere Spieler aber ganz viel Substanz, viele Körner wurden schon in den ersten 45 Minuten verbraucht und man wusste nicht, wie lange da die Kraft vor allem bei den angeschlagenen Kickern halten würde.

Matthias nach der Pause gleich mit einem Versuch aus der Distanz, aber dieser Ball flog am Tor vorbei. Zwei Minuten später die 100% Chance zum 2:0. Ausgangspunkt wieder der unwiderstehliche Antritt von Moritz Ritter, wo die Grashalme nur so flogen. Zog mit seinem Raketenantritt locker am Gegenspieler vorbei, wunderbar der flache Rückpass auf Max, der 7 Meter frei vor dem Tor einschussbereit, wollte abziehen, aber dann war da wieder der „Hügel von Heinz“, die Pille versprang, doch vor die Füße von Andre, aber da konnte der Gegner in allerletzter Not noch klären. Das wäre es gewesen!!

Der erste Schuss von Jesberg in der zweiten Hälfte nach 52 Minuten, aber weit am Tor von Niklas vorbei. Im Gegenzug der Chipball von Matthias auf Robin, doch hier bekam der Gegner rechtzeitig den Fuß dazwischen. Das Spiel nun wieder in einer schwächeren Phase. Vieles ging schief auf beiden Seiten, keine Mannschaft konnte dem Spiel ihren Stempel aufdrücken.

Nach einer Stunde die nächste schlechte Nachricht, denn Eric hatte sich verletzt und konnte nicht weitermachen. Dafür rückte Umut ins Spiel, wobei die Abwehr erneut umgestaltet werden musste. Das erst einmal kein Faktor, denn in der 66.min schlugen die beiden „Unglaublichen“ wieder zu.

Man kann das Gefühl des Freistoßschützen Nico kaum in Worte fassen, wunderbar, unglaublich schön und mit ganz viel Zug der Pass aus 40m genau über das kleinste Loch in der gegnerischen Abwehr, hier hatte sich der „zweite unglaubliche“ Serhat wie Winnetou in Position geschlichen und zauberte, anders kann man das nicht nennen, den Ball mit der Innenseite zum 2:0 ins lange Eck. Was er dann beim Torjubel, dem eigenen Trainer sagte, wie auf den Bildern zu sehen ist, wissen wir leider nicht.

Die Chance den Deckel drauf zu machen nur 3 Minuten später. Super die Balleroberung von Matthias, dann hätte er den Ball nur zu Nico durchstecken müssen, versuchte stattdessen mit seinem kranken Oberschenkel selbst den „Lupfer“ über den Keeper und scheiterte.

In der 75.min zeigte unser Gigant, dass auch er nur ein Mensch ist, die ab und an Fehler machen. Längst hätte man hier klären können und wenn es in den Wald gewesen wäre, so aber der Ballverlust, freie Bahn für den gegnerischen Angreifer und es stand nur noch 2:1.

Jetzt witterten die Gäste noch mehr Morgenluft, hatten längst gesehen, dass unsere verletzten Spieler fast nur noch wankten. Sekunden nach dem Anschlusstreffer wieder ein unnötiger Ballverlust, schnell das Umschaltspiel, die Gäste frei vor Niklas, doch der hielt sensationell.

Man musste sich schon fragen, was Sven, Florian und Matthias überhaupt noch auf den Beinen hielt, alle waren sichtlich gezeichnet, aber wir konnten nur noch zweimal wechseln. Doch es hätte noch alles anders kommen können.

In der 77.min der gute Ball über die Jesberger Kette, Max auf und davon in Richtung Neuentaler Tor, bekam auf einmal das Flattern, brach das Tempo ab, hätte sogar noch querlegen können, entschied sich fürs Dribbling und wurde gebremst.

Jetzt eine unglaubliche Intensität im Match. Beide Mannschaften kämpften um jeden Zentimeter Gras im Waldstadion, jeder Zweikampf war wie eine Schlacht. Dabei aber nie unfair, es gab sogar den ein oder anderen netten Plausch untereinander.

10 Minuten vor dem Ende der Superpass von Serhat auf Robin, der pfeilschnelle Junge machte auch alles richtig, nur ging sein Schuss wenige Millimeter neben dem Pfosten ins Aus. Im Gegenzug das bittere 2:2. Beim langen Diagonalball erst ein Stellungsfehler auf außen, die Flanke konnte ebenfalls nicht verhindert werden, in der Mitte stand der junge Mann ganz alleine und köpfte zum 2:2 ein.

Jetzt schwanten allen SG Anhängern Böses, sollte die gute Leistung nun noch nicht einmal zu einem Punkt reichen. Aber jetzt das Phänomen, was unser Team in dieser Saison so auszeichnet. Völlig platt, viele wankten und schlichen nur noch über das Feld der Ehre, aber jetzt waren es vor allem die „Unglaublichen“ Serhat und Nico, die sich in jeden Ball warfen, wobei Nico fantastisch hinten mit aufhalf, auf dem Boden jeden Zweikampf gewann und die Luftkämpfe gewann alle unser „Herrscher der Lüfte, auch schön zu sehen auf den Bildern.

An diesen tollen Männern zogen sich alle noch einmal hoch, holten aus den völlig erschöpften Körpern die allerletzten Körner heraus, gingen weit über die eigene Schmerzgrenze und warfen sich dem Gegner mit einer Leidenschaft entgegen, die alle beeindruckte.

Jesberg wählte den falschen Weg, versuchten es zu viel mit langen Bällen und hier standen unsere erschöpften Krieger wie eine Mauer und ließen nichts mehr durch. Sekunden vor dem Ende die Chance zum Sieg. Wieder der punktgenaue lange Ball auf Serhat, der legte per Kopf fantastisch quer, doch zu Entsetzen aller SG KiLoHa Anhänger war keiner mitgelaufen um den Ball über die Linie zu drücken. Auf der Gegenseite noch einmal ein Freistoß, aber auch der brachte nichts ein und es blieb beim gerechten 2:2.

Auch wenn es lange nach einer Sensation aussah und wir die Chance hatten nach dem 2:0 mit dem dritten Treffer den Deckel drauf machen zu können, sollten alle trotzdem mit dem einen, wer hätte vor dem Spiel davon geträumt, zufrieden sein.

Unsere Redaktion ist es zu 200%, vor allem wenn man die Leidenschaft der Jungs gesehen hat, wo jeder den inneren „Schweinhund“ nicht nur einmal überwunden hat, dabei auch weit über die eigene Schmerzgrenze gegangen ist.

Ein wirklich unglaubliches Team, das zusammen hält, wie wir es noch nie seit Gründung der SG KiLoHa gesehen haben. Das sind nicht nur 11, sondern 15, 16 Freunde, die für jeden Mitspieler durchs Feuer gehen und damit die Grundlage schaffen immer wieder über sich hinaus zu wachsen.

In diesem Team hätten wir in unserer aktiven Karriere auch gerne gespielt, hätten uns auch auf die manchmal harte Ersatzbank gesetzt, nur um bei dem tollen Team dabei zu sein. Es gibt ja bei uns noch mehrere Kicker, die das Potenzial hätten in dieser Mannschaft mitzuspielen, unverständlich, warum da andere Dinge wichtiger sind als Training, denn das braucht man auf jeden Fall um in dieses wunderbare Team zu kommen. Aber es ist ja noch Zeit, die Trainer freuen sich über jeden der bereit ist, mitzumachen bei der schönsten Nebensache der Welt. Den überaus fairen Gästen mit ihrem Trainer Simon Lieber wünschen wir für die sportliche Zukunft alles alles Gute und würden uns mit ihnen freuen, wenn sie ihr großes Ziel, Aufstieg in die Gruppenliga, in diesem Jahr schaffen würden.

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Man of the Match

Niklas Wissemann

Unser Keeper ist ein Typ, der oft zwischen Genie und Wahnsinn schwebt. Bringt die Herzen der Fans mit seinen Aktionen, wo er schon mal den Stürmer ausspielen will, an den Rand des Wahnsinns. So auch bei den Abschlägen oder wenn er damit zu lange wartet, ist auf den Rängen bei den Zuschauern Herzrasen angesagt. Dagegen stehen seine fantastischen Leistungen auf der Linie und auch im Eins gegen Eins. Dann gerät er so in den Flow, das kein Gegner dieser Welt an ihm vorbeikommt. Gegen Jesberg rettete er in den wichtigen Phasen mit überragenden Reaktionen und Paraden das Remis. Super Niklas !!!

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