Das Aufgebot: Ann-Christin Heck, Rica Schnabl, Lara Höhmann, Natascha Löwe, Alisa Riemer, Anna Lumm, Antonia Cramer, Hanna Sopie Siegmann, Franziska May, Melina Deußen, Len Wagner
Das gute alte Sprichwort, "April, April, der macht, was er will", passte an diesem Samstag wieder einmal wie die Faust aufs Auge. Den ganzen Tag über kaltes, aber trockenes Wetter. Pünktlich zum Spiel fing es an zu regnen, doch die Mädels sind nicht wie die Männer aus Zucker, trotzten dem Regen und es ging los.
Man wusste um die Stärke des Gegners, die eindeutig in der Offensive liegt. Simone hatte versucht ihre Mädels darauf einzustellen, doch im Laufe des Spiels musste erkennen, dass gegen diese technisch überragenden und unglaublich schnellen Damen kaum ein Kraut gewachsen ist. Es ist uns unverständlich, wie diese Mannschaft, dass Beste, was wir bis jetzt gesehen haben, nicht verlustpunktfrei an der Tabellenspitze steht.
Vom Anpfiff des sehr sympathischen Schiedsrichters an, machte die hochstehende „Sieben“ aus Kassel Druck auf unsere Defensive. Gleich in den ersten Sekunden zwei gute Möglichkeiten, doch Anni, von der noch zu sprechen sein wird, reagierte fantastisch und hielt erst einmal die Null fest.
In der 3.min ein genialer Angriff unserer Mädels. Hinten wurde der Ball abgefangen, beim Umschaltspiel ging es über die schnelle Alisa, die an ihrer Gegenspielerin vorbei, legte auf für Natascha, die sich anschickte, ihren ersten Treffer zu erzielen. Hart und platziert ihr Schuss, doch die gute Torhüterin der Gäste fischte das Leder noch aus dem Eck.
Nach genau 350 Sekunden ging der Regen in Graupel, fast schon Hagel über, der überragende Schiedsrichter Alexander Reitz, hatte ein Einsehen mit den Spielerinnen, fror ja selber wie ein Schneider und schickte die Mädels zum Aufwärmen in die Kabinen. In der 10.min ein Konter von uns, Antonia dann mit dem Versuch aus der Distanz, aber wieder ist die Torhüterin von Olympia auf dem Posten.
Dann jedoch schnell wieder die Gäste, die mit den tollen Stürmerinnen, muss man neidlos anerkennen, viel viel Alarm bei unserer Defensive auslösten. Unser Team versuchte, dagegen zu halten, machte aber den Fehler zu weit von ihren Gegenspielerinnen zu stehen. Die hätte man gleich bei der Ballannahme stören müssen, schaffte das nicht und wurde dann mit schnellem und direktem Spiel oft vor große Aufgaben gestellt.
Wie es hätte gehen können, zeigte die 22.min. Klasse das Umschalten nach dem Ballgewinn, die Pille landete in den Beinen von Anna, die superschnell und mit genialem Pass auf Alisa. Unsere „brasilianische Fußballgöttin“ schnell wie der Wind an der Gegnerin vorbei, versuchte dann noch die Torhüterin auszuspielen, kam aber leider nicht an der vorbei.
Der anschließende lange Ball segelte über unsere Abwehrspielerin, Anni wollte noch retten, was nicht mehr zu retten war, die starke Stürmerin machte das auch super elegant und lupfte das Leder mit einem Heber zum 0:1 ins Tor.
Aber wenn „Happy Haddamar“ was kann, dann ist das kämpfen. Wenn man die gegnerische Abwehr mal unter Druck setzen konnte, wurde es immer gefährlich. Wie in der 33.min. Wunderbar wieder die schnelle Spieleröffnung, Alisa nicht zu halten, klasse ihr Schuss, aber wieder rettete die Nummer eins von Olympia zur Ecke. Die brachte Anna hart und scharf in den Fünfmeterraum, Alisa ging mit allem, was in ihrem zarten Körper steckt, zum Ball und jagte das Leder zum 1:1 Ausgleich ins Netz.
Ein Traum!!!
Sofort jedoch die Reaktion vom starken Team aus Kassel, hatte praktisch im Gegenzug die Möglichkeit zur erneuten Führung, aber der freie Ball segelte über den Kasten von Anni. In der Nachspielzeit doch das 1:2. Bei einem Einwurf stand unsere Defensive wieder zu weit von den Gegnern, toll anzusehen als fairer Fußballfan, wie die Stürmerin auf der Außenlinie an unseren Mädels vorbei zog, nach innen passte, wo die Mitspielerin nur noch den Fuß hinhalten musste.
Aus der Pause kamen die Gäste mit noch mehr Druck, erhöhten noch einmal das Tempo und erzielten in der 42.min das 1:3. Jetzt hingen die Köpfe etwas bei unserer Mannschaft, der Anstoß landete in den Beinen des Gegners und nur 21 Sekunden nach dem 1:3 folgte das 1:4.
Nach 45 Minuten ein guter Schuss von Anna, aber wieder stand die Torhüterin im Weg. Der Gast aber jetzt völlig überlegen, hatte im Mittelfeld eine starke Dirigentin, die immer wieder die zwei starken Stürmerinnen mit genauen Zuspielen in Szene setzte.
Innerhalb von 100 Sekunden dann zwei weitere Tore zum 1:5 und 1:6 und jetzt hatte man an der Linie echt Angst um unsere Mädels. Doch nun zeigte sich, warum „Happy Haddamar“ die beste Mannschaft der Welt ist.
Der Kampf wurde nun angenommen, alle hängten sich mit einer überragenden, fantastischen und kämpferischen Einstellung rein, nahmen die Zweikämpfe an, überwanden den inneren „Schweinehund“ und stemmten sich den weiter torhungrigen gegnerischen Damen entgegen. Anna zog sich zurück, machte großartig die Räume enger, Laura und Antonia wie immer mit phänomenalem Körpereinsatz, aber auch alle anderen, von der Nummer zwei bis zur Nummer 12 rackerten und wollten kein Tor mehr zulassen.
Und wenn was durchkam, war auf unsere Nummer eins, wir haben sie nicht vergessen, Verlass. Unglaublich, wunderschön und kaum mit Worten zu beschreiben, wie unsere junge Mama durch die halmerschen Lüfte flog und reihenweise, eigentlich unhaltbare, Bälle aus den Ecken fischte.
Grandios, was auch der Gegner nach dem Spiel mit viel Respekt anerkannte. Überhaupt war es eine sehr angenehme Atmosphäre zwischen beiden Mannschaften vor, im und nach dem Spiel. Bei aller sportlichen Rivalität kam nach dem Schlusspfiff der faire und respektvolle Handschlag zwischen Spielerinnen und Trainern. So war es nicht immer, sollte jedoch immer so sein. Den Gästen wünschen wir weiter viel sportlichen Erfolg und als Sahnehäubchen die verdiente Meisterschaft.
Unsere Mädels haben trotzdem einen großen Kampf geliefert, ihr seid eben für uns die „Meister der Herzen“. Schön auch, dass wir mit Melina Deußen eine weitere Spielerin dazu bekommen haben. Melina, herzlich willkommen bei „Happy Haddamar“. Schön, dass du bei uns bist.
Der Wahnsinn, wie die hübsche junge Dame, die Tochter ist bestimmt megastolz, elegant wie ein Adler durch die kalten Lüfte von Hadamar flog und ein ums andere Mal mit fantastischen Reaktionen die Bälle fischte. Egal wo die Schüsse in der Schlussphase landeten, oben im Dreieck oder unten in den Ecken, „Supergirl“ Anni war zur Stelle. Eine großartige Leistung, wir sagen Chapeau Anni und verneigen uns ganz tief