Das Aufgebot: Peter Gutbier, Maximilian Ritter, Lars Behringer, Justin Sinning, Martin Geisser, Nico Fuhrmann, Nicolas Durstewitz, Michael Müller, Niklas Michels, Kire Spirovski, Umut Ekmen, Ralf Hanke, Kevin Fischer
Jeder Fan, Zuschauer sieht ein Spiel anders, hat dementsprechend auch eine andere Meinung. Ist auch gut so, sonst wäre es ja langweilig. Für unsere Redaktion war das Spiel unserer II. Manschaft gegen den Tabellenführer und hohen Meisterschaftsfavoriten SG Fuldalöwen/Beisetal das beste Spiel, was wir von unseren beiden Mannschaften in dieser Saison gesehen haben.
Da war in jeder Minute unglaubliches Tempo, ganz viel Dynamik, was man schmerzlich in unseren Spielen vermisst, Leidenschaft und unbedingter Wille von allen KiLoHa – Spielern um auch den „höchsten“ Berg zu erklimmen.
Die ersten Minuten zeigten gleich, warum der Gast ohne Niederlage, mit der besten Abwehr und dem besten Angriff am Platz der Sonne in der Kreisliga B steht. Alle Kicker, von der Nummer Eins bis zur Nummer 13, 14 technisch beschlagen, vor allem sehr sehr sicher beim Umgang mit dem Ball.
Aus diesen guten ragten noch drei Kicker heraus, die eigentlich in jeder Kreisoberligamannschaft ein Platz sicher haben würde. Zum Beispiel würde diese eine gute Verstärkung für Trainer Matthias Tropmann sein.
Unsere Mannschaft arg gebeutelt, musste letzte Woche mit den Verletzungen von Duncan und Janik noch zwei schwere Nackenschläge einstecken und hatte gegen den „Goliath“ aus dem Fuldatal gerade einmal 11 einsatzfähige Spieler, auf der Ersatzbank nahmen mit Kevin Fischer und Ralf Hanke das komplette Trainerteam Platz um Notfalls neue Impulse im Spiel zu setzen.
Das System, um den Meisterschaftsanwärter Nummer Eins zu ärgern, sollte ein 4-4-2 sein. Der neumodische Kram ist nicht unser Ding, natürlich spielten wie keine Kette(auch so ein Quatsch), sondern mit drei Verteidigern und einem Libero dahinter.
Im Mittelfeld auf den Außenbahnen die „Windhunde“ Justin und Martin, die mit ihrem Tempo bei Kontern Alarm beim Gegner machen sollten. In der Schaltzentrale der „Kaiser“ Umut und sein Adjutant, auch „Sechser“, wir sagen Staubsauger, genannt, Kire Spirovski. Im Angriff die beiden Spitzen Nico und Nicolas, die den Gegner anlaufen, nicht zu früh, sollten und die gegnerische Abwehr beschäftigen.
Und, um es vorwegzunehmen, die Taktik von den alten „Füchsen“ oder Fußballfachleuten, Kevin und Ralf ging so was von perfekt auf, dass dem ganzen Sportplatz die Luft wegblieb. Schnell nämlich zeigte man dem Favoriten die Zähne, spielte überragenden Konterfußball und hatte sofort gute bis sehr gute Gelegenheiten. Wie in der 05.min. Wunderbar die Balleroberung, schnell, zu schnell für den Gegner, ging die Post über Justin ab, der drang mustergültig in den Strafraum ein, hatte nur noch den Keeper vor sich, scheiterte aber leider an diesem.
Das aber endgültig die Initialzündung für das wunderbare Team der SG über sich hinaus zu wachsen. Fantastisch stellte man die Räume zu, zwang damit den Gegner schon früh zu langen Bällen. Die konnten nicht alle abgefangen werden, aber dafür hatte man ja einen „Hexer“ in der Kiste stehen, der eigentlich das Spiel seines Lebens machen wollte, aber da kommen wir noch zu.
In der 07.min ein erster Fehler beim Aufbauspiel, sofort witterten die Gäste ihre Chance, machten den Ball superschnell, kamen auch frei zum Schuss, doch der „Unglaubliche, nein, nicht „Hulk“, sondern Teufelskerl Peter, machte sich ganz lang und fischte das Ding aus dem Eck.
Und noch eine geniale Eigenschaft hat der „Hulk von der SG“. Seine langen Abschläge, ob Hoch oder Flach kamen punktgenau zum eigenen Mann und vor allem ganz ganz weit. So in der 09.min. Phänomenal der lange Millimeter genaue Ball von Peter in den Lauf Justin, der wieder vom ganzen Fuldatal nicht zu halten, musste dann den Ball ins kurze Eck schieben, versuchte jedoch uneigennützig seinen Mitspieler in Szene zu setzen und der Gegner konnte dazwischen gehen. Gut gemeint vom blonden Stürmer Justin, doch hier muss er einfach selbst die Pille ins Tor jagen, aber gut.
Es blieb beim guten Spiel unserer Jungs, die dem Gegner förmlich das Grauen ins Gesicht trieb, das hatten sie sicher viel leichter vorgestellt. Der „Hulk“ in der 12.min wieder mit dem tödlichen Pass auf Justin, diesmal machte er es selbst, aber sein toller Schuss ging 2 Millimeter neben dem Pfosten ins Aus. Das weckte jetzt den Gegner auf und sofort hatten auch sie Möglichkeiten, doch, man kann es gar nicht Worten beschreiben, wie sich der „Hexer“ in unserem Kasten dreimal lang und länger macht und die eigentlich Unhaltbaren aus den Ecken fischte.
Was wir nicht haben, ist nach dem Ausfall von Duncan, ein Kopfballspieler. Praktisch jeder Luftkampf wurde verloren und das war bei Ecken und Flanken des Gegners fast tödlich. Aber wir haben ja da hinten im Tor eine echte Granate.
Der „Kaiser“ auf unserer Seite wurde jetzt stärker, packte neben der Grätsche in der 20.min den Hammer aus, doch das Geschoss aus 20 Metern ging knapp am gegnerischen Tor vorbei. Unglaublich weiter das hohe Tempo im Spiel, was selbst den Mann ganz oben begeisterte, denn er schickte zur Abkühlung den großen Regen.
Jetzt echtes „Fritz Walter Wetter“ und das beflügelte unsere Jungs noch mehr. Schon lange kein Unterschied mehr zwischen dem Tabellenführer Fuldalöwen und dem Tabellenzehnten Kiloha zuerkennen, unsere Mannschaft mindestens auf Augenhöhe.
Angst musste man nur ein bisschen haben, wenn es über unsere rechte Abwehrseite ging. Hier kam der Gegner mit viel Tempo und sorgte für Gefahr. Wie in der 32.min. Unnötig der Versuch, auf Abseits zu spielen, es kam kein Pfiff, Gegner frei vor Peter Gutbier, doch der Hulk, eh schon breit, machte sich noch breiter und hielt sensationell.
3 Minuten später das 1:0 und was für ein geiler Treffer. Bombastisch die Balleroberung von Maximilian, super die Spieleröffnung auf Kire, traumhaft der „tödliche“ Pass in die Schnittstelle, Justin der Wunderbare zog auf und davon und erzielt traumhaft sicher die Führung.
Im Gegenzug die Chance für die Gäste zum Ausgleich. Wieder ging es über unsere rechte Seite, Lars Behringer rettet zunächst mit einer „Monstergrätsche sagenhaft, Ball landete aber wieder beim Gegner, freie Schussbahn, aber dann flog ein „Raketenmann“ durch die Lüfte und rettete spektakulär.
5 Minuten vor dem Pausenpfiff wieder der heimliche Spielmacher mit der Nummer Eins mit dem Zuspiel auf Justin, der aber im letzten Moment gebremst wurde. Was man unserer Elf was vorwerfen konnte, dann der fehlende Versuch, es mal auf den nassen Untergrund mit Schüssen aus der Distanz zu suchen.
Nicolas in der 42.min mit der genialen Aktion, aber sein Schuss wurde auf der Linie geklärt. Sekunden später wieder eine unglaubliche Balleroberung, sofort der Vorwärtsgang, wieder Justin von der ganzen Welt nicht zu halten, suchte aber erneut den Mitspieler, anstatt selbst zu vollenden, und der Gegner konnte dazwischen gehen.
Auch nach der Pause ging es so weiter. Erneut die erste Möglichkeit für unsere Farben, doch der Abschluss ging am Gehäuse vorbei. Das Spiel nicht mehr ganz so rasant wie in den ersten 45 Minuten, doch weiter auf ganz hohem Kreisliga B Niveau. Unsere Jungs vorne machten das klasse, verschoben wunderbar, liefen dabei wie die „Hasen“ und zwangen den Gegner zu langen Bällen.
Die Belohnung dafür das 2:0 nach einer Stunde. Es ist uns schon fast peinlich, den Mann dauernd zu erwähnen, aber „Wat mutt, dat mutt“ würde jedenfalls der Ostfriese sagen. Wie an der feinsten Schnur der Welt gezogen die Spieleröffnung von Peter Gutbier auf Umut, der Kaiser mit dem unnachahmlichen Blick von „Napoleon Bonaparte“ setzte sich wunderbar durch, herrlich und unfassbar der Diagonalball auf Justin, der drang in den Strafraum, nicht Box, ein und vollendete zum 2:0.
Was für ein geiles Tor!!!
Man traute kaum seinen Augen, die Leistung bis dahin wirklich überirdisch von unserem Team. Etwas unnötig die kleinen Scharmützel, hier sollte man die Klappe halten und einfach weggehen, anstatt sich auf „Kriege“ oder auf einen „Gedankenaustausch“ mit dem Gegner einzulassen.
Den besseren Fußball spielte weiter unsere Mannschaft und zeigte das eindrucksvoll in der 66.min. Fabelhaft die Balleroberung, atemberaubend das Umschaltspiel von Kire mit dem grandiosen Pass in die Schnittstelle, Martin auf und davon, stand ganz allein vorm gegnerischen Torwart, zielte aber leider zu genau und die Kugel flog am Pfosten vorbei ins Aus.
Der Fußballgott diesmal nicht auf Seiten unserer Kicker, denn wie sonst sind die beiden Treffer für die Gäste innerhalb von 100 Sekunden zu erklären. Buchstäblich aus dem Nirwana in der 76.min das 1:2. Ein Freistoß wurde scharf und „englisch“ in unseren Strafraum geflankt, so ein Ball ist fast nicht zu verteidigen und irgendwie lag die Pille im Netz von Peter. Unnötig aber das 2:2. Wieder der lange Ball in den Strafraum, hier ging man zu schnell und überhastet in den Zweikampf, der Gegner wurde getroffen und beim fälligen Elfmeter war auch der „Hexer“ Peter ohne Chance.
Dumm und unnötig wie er berühmte Kropf die blöde Rote Karte für uns. Unser Spieler hatte schon den Pfiff für sich, ging dann, warum auch immer, in den Clinch mit seinem Gegner und bekam die Rote Karte unter die Nase gehalten.
Das war das einzig Negative an einem sonst wunderbaren Fußballabend. Damit schadet man sich selbst, dem Verein und vor allem seiner Mannschaft. Jetzt in der Unterzahl schien das Spiel ganz zu kippen, doch der Gast traute sich nicht voll auf Offensive zu gehen, der Respekt vor unserer Elf war einfach zu groß geworden.
Und tatsächlich die Chancen in der 83.min. Erneut gut das Spiel gegen den Ball, klasse die Balleroberung, super das Umschaltspiel, wo Martin für den „Kasier“ auflegte, Umut frei 18 Meter vor der Kiste, doch der Abschluss zu harmlos, das kann der Kerl eigentlich besser.
Nach 8 Minuten urplötzlich der Schlusspfiff vom Schiedsrichter. Alle Spieler und Fans total perplex, das merkte auch der Schiri und ließ nach einigen Minuten noch einmal 5 Minuten weiterspielen. Ein echtes Schmankerl,, was einen Platz in „Scherbis wunderbarer Welt des Fußballs“ und in unserer Chronik einnehmen wird.
Fazit: Am Ende ein 2:2 Remis, wo vor allem unsere Spieler mit haderten. Nicht einen Punkt gewonnen, sondern zwei verloren, so der Tenor der meisten. Dabei hatten alle einen überirdischen Job gemacht und gegen einen übermächtigen Gegner nicht nur mitgehalten, sondern man war über weite Strecken sogar die bessere Mannschaft.
Unsere Mannschaft weiß gar nicht, was für ein Potenzial in ihr steckt. Wenn jetzt jeder regelmäßig trainieren würde, hätte man für die letzten 20 Minuten auch noch Körner, denn die haben gefehlt. Dann könnte man da stehen, wo die SG Fuldalöwen/Beisetal steht und das sollte doch genug Anreiz sein, sich auch mal in der Woche beim Training zu quälen.
Auflösung zum das Spiel seines Lebens. Da wäre es von Peter Gutbier bei einem 2:0 Sieg gewesen. Sieg gegen den Tabellenführer und das mit der besten Leistung seiner Karriere. Schade, dass es nicht klappte, aber die Saison ist ja noch lang und eventuell ergibt sich noch eine Möglichkeit.