Wichtige Punkte verschenkt

18.08. | 13:00 | Schrecksbach

VFB Schrecksbach II : SG KiLoHa II | 1:0 (1:0)

Das Aufgebot: Niklas Wissemann, Martin Geisser, Lars Behringer, Sascha Wenzel, Umut Ekmen, Nicklas Michels, Justin Sinning, Domenic Schneider, Philipp Riemer, Duncan Eckhardt, Nico Fuhrmann, Nicolas Durstewitz, Michael Müller, Rhaffy Bagsic, Janik Ohlwein, Ralf Hanke

Es ist schon ein Drama, wenn I. und II. Mannschaft auf getrennten Sportplätzen spielen und dann auch noch mit der gleichen Anstoßzeit. Aber man schaffte es 14 Spieler bei der I. Mannschaft in Wabern zu haben und sagenhafte 16 Spieler bei der Reserve in Schrecksbach.

Der Teamgeist ist überragend, nur die Leistungen passen noch nicht bei unserer II. Ein Spiel Pfui, die nächsten beiden Spiele Hui, das nächste leider wieder Pfui, so könnte man den Stotterstart nach den ersten 4 Spielen unserer Mannschaft beschrieben. Überragend, das auch die verletzten Spieler Justin Allmeroth und Robin Schnabl, die Spielerfrauen und einige Edelfans die weite Reise ins Schwälmer Land auf sich nahmen, um ihr Team zu unterstützen.

Beim Spiel in Besse konnte man gegen den Titelfavoriten nicht nur mithalten, es hätte mit etwas Glück sogar mehr als der eine Punkt herausspringen können. Deshalb rechnete natürlich viele damit, dass die gleiche erfolgreiche Anfangsformation auch in Schrecksbach beginnt,

Treu nach dem Motto „Never change a winning team“, reiße nie ein siegreiches Team auseinander.

Aber das sieht Ralf Hanke nicht so und liegt damit genau richtig. Die Ersatzspieler des letzten Spiels stehen bei der nächsten Partie in der Anfangsformation und genauso muss es auch sein. Jeder muss in den Genuss kommen in der ersten Elf zu stehen, damit fördert man den Teamgeist noch mehr.

Viele Zuschauerplätze blieben im schönen Schrecksbacher Stadion leer, die I. Mannschaft der Gastgeber spielte auswärts, deshalb die Anzahl der eigenen Fans überschaubar. Den weitaus größeren Fanblock stellten unsere fantastischen Anhänger, dafür ein riesengroßes Kompliment von uns.

Super!!!

Das Trainerteam mit Ralf, Kevin und Janik hatte umgestellt, so fand sich Abwehrchef Lars viel weiter vorne, als er es gewohnt ist, Justin Sinning etwas zurückgezogen, was unserem Spiel erst einmal, wie man sehen konnte, viel von der Offensivkraft nahm. Lars hatte aber an der neuen Rolle Gefallen gefunden und gleich in der 06.min die Möglichkeit zur Führung, war dann aber etwas von der Hereingabe überrascht und bekam keinen Druck hinter das Leder.

Zwei Minuten später die nächste Chance. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld konnte die gegnerische Hintermannschaft nicht klären, Duncan kam zum Abschuß, doch in die harte und platzierte „Granate“ warfen sich die Verteidiger mit dem Mut, all ihre Familienplanung und mehr zu riskieren, und konnten die Pille blocken. Blitzschnell setzte Justin nach, setzte sich klasse auf der Außenbahn durch, legte auf für Duncan, der aber scheiterte.

Nach 11 Minuten die erste Möglichkeit für den Gastgeber. Beim „tödlichen“ Pass stand unsere „Kette“ schlecht, der Gegner hatte freie Bahn, doch „Hexer“ Niklas Wissemann machte sich breiter und breiter und hielt den Schuss mit einer Superparade. 120 Sekunden später war auch der „Hexer“ machtlos.

Unser Umschaltspiel schlampig, Schrecksbach ging dazwischen, spielte mit einem einfachen Doppelpass unsere Abwehrspieler locker aus und der Beste, fast einzige Gute, legte den Ball wunderbar an Niklas vorbei zum 1:0.

Wieder so ein unnötiges Tor, was einem die Haare zu Berge steigen ließ. Entweder ich stehe als Abwehrspieler dem Stürmer auf den Füßen, störe schon bei der Ballannahme oder bleibe 3 Meter dahinter, um den zu erwartenden Doppelpass abzufangen. Hier hatte man schulmäßig gesehen, wie man Fußball im Aufbau spielt. Abspiel heißt gleichzeitig immer Anbieten, etwas, was vielen unserer Mannschaft noch abgeht. Kann man aber im Training, 2x die Woche, lernen.

Das soll jetzt kein Tadel sein, irgendwie doch, aber das prägte in der Folgezeit unser ganzes Spiel. Keine Bewegung und dadurch zu wenig Anspielstationen bei unserer Mannschaft, das machte der Gegner, wahrlich keine Übermannschaft, einfach besser.

Ärgerlich auch, dass vom Trainer immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass eigentlich nur ein einziger gefährlicher Kicker auf Seiten der mit „orangefarbenen Trikots ausgestatteten Gastgebermannschaft war. Gegen diesen wirklich guten Kicker, der in der Kreisliga B eigentlich nichts zu suchen hat, machte man das nicht und so wurde es immer gefährlich, wenn die Nummer 24 die Kugel am Fuß hatte.

Unser Offensivspiel kam nicht auf Touren. Viele einfache Fehler verhinderten das, brachten so den Gegner leicht in Ballbesitz und bei den langen Bällen rückte keiner nach und die beiden „Jagdhunde“ vorne waren die einsamsten Menschen.

In der 19.min rutscht so ein langer Ball mal bei der Hintermannschaft von Schrecksbach durch, Justin brachte den Ball nach innen, doch „Stürmer Lars war überrascht und die Pille trudelte irgendwie in Richtung Pfosten. Duncan versuchte, seine Jungs zu pushen, endlich mal hochzufahren und Körpersprache zu zeigen. Leider klappte das nicht, war vielleicht auch dem unsäglichen Wetter zu Schulden, es war unglaublich schwül und man bekam kaum Luft. Aber das Problem hatte der Gegner auch. Die waren ballsicherer, nicht viel, aber im Gegensatz zu unserer Elf besser.

Auf unserer Seite klappte bei einigen gar nichts, selbst einfachste Abspiele über 3,4 Meter landeten beim Gegner. In der Trinkpause versuchte Ralf auf sein Team einzuwirken, brachte mit ruhigen und sachlichen Worten die Situation auf den Punkt. Doch es nutzte nichts, weiter nur Schrecksbach aggressiv im Zweikampf, von unsrer Seite dabei viel zu wenig.

Vor allem über unsere Schokoladenseite ging an diesem verdammten Sonntag gar nichts. Jeder Ball wurde hier verloren, kein Zweikampf gewonnen. Auch aus den ruhenden Bällen machte man wenig bis ganz wenig. Das war schon einmal besser.

Justin musste schon vor dem Wechsel einiges einstecken, der Gegner hatte erkannt, dass fast nur von ihm Gefahr ausging, und beackerten ihn mit allen fairen und unfairen Mitteln. Unnötig die Äußerungen von außen, das haben die „Schwälmer“ eigentlich nicht nötig.

3 Minuten vor dem Wechsel die 100% Chance zum Ausgleich. Wunderbar der Pass von Justin auf Duncan, der legte sich das Leder auf den linken Fuß, scheiterte mit dem Abschluss, doch die Pille landete in den Füßen von Justin. An der Strafraumgrenze hätte sich unser Blondschopf den Ball noch zurechtlegen können, zog aber sofort ab und das Leder flog über den Querbalken ins Aus.

Nach dem Seitenwechsel versuchte man den Druck zu erhöhen, Justin rückte jetzt weiter vor, auch kam mit Nicolas neues Stürmerblut ins Spiel. Justin legte nach einer Stunde auf für Umut, der versuchte es wie schon gesehen mit der Pike, scheiterte aber, das Abspiel auf die linke freie Seite wäre hier die bessere Idee gewesen. 

In der Halbzeit hatte der Regen eingesetzt und hörte auch nicht mehr bis zum Spielende auf. Doch auch die nasse Aufforderung von oben weckte die Lebensgeister unserer Kicker leider nicht. Was nun immer schwächer wurde, war die Leistung des jungen Schiedsrichters, der vollkommen seine Linie verlor und viele falsche, manchmal keine, obwohl klares Foulspiel, Entscheidungen traf. Unter anderem übersah er ein klares Handspiel im gegnerischen Strafraum, wo der Feldspieler von Schrecksbach eine Faustabwehr hinlegte, die viele Torhüter so nicht hinbekommen.

Niklas hielt uns in der 75.min durch die nächste überirdische Parade im Spiel, rette so den nur knappen 0:1 Rückstand. Ein Freistoß von Umut in der 76.min sorgte noch einmal für Gefahr, doch der Torwart war rechtzeitig in der Ecke und hielt den Schuss fest.

Eine Katastrophe der Versuch mit den englisch langen Bällen als letztes Mittel oder Brechstange in den Strafraum zu schlagen, die kamen aber leider erst gar nicht bis dahin. So verrannen die Sekunden und dann pfiff auch noch der Schiedsrichter ohne Nachspielzeit ab. Aber selbst mit 5,6 Minuten weiterer Spielzeit wäre wohl der Ausgleich wohl nicht mehr gelungen, dafür war unser Team an diesem „verdammten Sonntag“ einfach nicht in der Lage. Schade, das wäre ein Ausrufezeichen gewesen. Jetzt heißt es Training, Training, Training.

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